"Es ist enttäuschend": Forsys Metals steigt aus George-Forrest-Deal aus

Turbulenzen um Forsys: Ist der Spuk nun endlich vorbei?Seit vergangenem Jahr warten die Aktionäre des Uran-Explorers Forsys Metals auf 7 CAD je Anteilsschein von Afrika-Investor George Forrest International (GFI). Zahlreiche Verzögerungen und ein Veto des kanadischen Wirtschaftsministeriums haben die Zuversicht der leidgeprüften Anleger zuletzt immer mehr schwinden lassen. Gestern nun der Schlusstrich von Forsys Metals: Nachdem GFI es erneut versäumt hatte, den vereinbarten Kaufpreis zu bezahlen, hat der Uran-Explorer den Vertrag zwischen beiden Unternehmen aufgehoben und GFI zur Zahlung von 20 Millionen US-Dollar Vertragsstrafe aufgefordert. „Wir glauben mittlerweile, dass es im Interesse der Aktionäre ist, die Vereinbarung mit GFI aufzulösen“, kommentiert Duane Parnham, CEO von Forsys Metals, die Entscheidung des Managements.

Zu viele Einwände bezüglich der geplanten Übernahme waren in den vergangenen Tagen laut geworden: Im Zusammenhang mit den Sorgen des kanadischen Wirtschaftsministeriums wurden gar Gerüchte laut, wonach die Behörde auf Wunsch der US-Kollegen eine mögliche Beteiligung des Iran am Konsortium um GFI prüfen solle. Auch andere dubiose Geldquellen wurden immer wieder mit der Übernahme in Verbindung gebracht.

Unterm Strich bleibt ein ramponiertes Image und 20 Millionen Dollar

Auch das Engagement des Hedge-Fonds „Leo Fund Manager“, der zuletzt eine Beteiligung von 11,73 Prozent an Forsys Metals meldete, irritierte die Anleger. Nur eine Spekulation auf eine Sondersituation? Ein Erfüllungsgehilfe von George Forrest oder gar eines zweiten Interessenten? Während die Aktie in den ersten Handelsminuten nach Beendigung des Vertragsverhältnisses mit GFI um rund 20 Prozent stürzte, rätseln Forsys-Aktionäre über die Zukunft ihres Unternehmens. Die nächsten Tage werden zeigen müssen, ob sich der Hedge-Fonds von seiner Beteiligung trennt oder niedrige Kurse gar zum Zukaufen nutzt.

Die jüngsten Ereignisse um GFI haben natürlich auch auf Forsys Metals ein schlechtes Licht geworfen. Es gilt für das Unternehmen nun, durch verlässliches Handeln Vertrauen am Kapitalmarkt zurückzugewinnen. Ein erster Schritt dürfte die Beendigung der Geschäftsbeziehung zu GFI gewesen sein – ob dieser Schritt zu spät kam oder die gegenüber GFI gewährten Aufschübe angesichts der schwierigen ökonomischen Situation gerechtfertigt waren, bleibt dem Betrachter überlassen. Fakt ist, dass Forsys Metals seine Uranvorkommen in den vergangenen Monaten nochmals steigern konnte und zudem durch die Vertragsstrafe von GFI eine einklagbare Kapitalspritze in Höhe von 20 Millionen US-Dollar erhält.

Folglich prüft das Management weitere strategische Optionen: „Wir haben momentan sämtliche Möglichkeiten im Blick und halten sowohl die Finanzierung des Minenbaus, ein Joint-Venture oder den Verkauf an andere Interessenten für möglich“, erklärt Parnham. „Wegen des aktuell sich aufhellenden Weltwirtschaftsklimas und den Fortschritten des Projekts bleiben wir zuversichtlich, dass eine für alle Aktionäre zufriedenstellende Lösung gefunden werden kann.“ Die leidgeprüften Aktionäre dürften gespannt sein.

6 Gedanken zu „"Es ist enttäuschend": Forsys Metals steigt aus George-Forrest-Deal aus

  1. Lothar

    @ Nico Popp,

    in Deinem Kommentar hättest Du betonen müssen, wieviele der Teilnehmer an diesem Forum schon immer „gewußt“ haben, daß dieser Übernahme-Deal niemals zustandekommen wird. Alle Aktionäre, welche die Botschaften sorgfältig gelesen haben, hätten schon längst zu besseren Kursen aussteigen können. In den letzten Tagen haben sich zum Beispiel Titus und Lisa durch fundierte Beiträge verdient gemacht. Dir, lieber Nico, möchte ich für die Zukunft raten, Deine Kommentare nicht weiterhin so unkritisch zu verfassen, insbesondere wenn zwielichtige Figuren wie George Forrest oder zweifelhafte Börsenbriefe wie die Rohstoffraketen im Spiel mitmischen. Wenn einzelne Kommentatoren andere mit „Spinner“ titulieren, dann hättest Du dies sprachlich abmildern müssen.

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  2. Nico Popp

    Hallo Lothar,

    danke für den Kommentar. Ich habe in der Diskussion um Forsys bei Kursen von 4,20 Euro darauf hingewiesen, dass Anleger, deren Positionen zu groß sind, diese Kurse zur Korrektur der Positionsgröße nutzen können.

    Ich selbst stand GFI nie unkritisch gegenüber, glaubte aber an eine Hinhaltetaktik von GFI um Zinsen zu sparen („bevorzugte Finanzierung“). Wortwörtlich „gewusst“ hat niemand vom Endergebnis. Auch ist Forsys kein Unternehmen, das nur wegen eines Börsenbriefs bekannt ist, sondern hat von qualifizierten Personen testiert, nachweislich Uran im Boden und eine genehmigte Mine. Genau so wie es falsch ist, alle Versprechungen unkritisch zu übernehmen, ist es in meinen Augen falsch, hinter jedem Fehlschlag eine Verschwörung zu vermuten.

    Was nun aus Forsys Metals weiter wird, weiß ich nicht. Ich hoffe nur, dass das Unternehmen wieder in ruhigere Fahrwasser findet und womöglich gar eine Finanzierung für die Produktion auf die Beine stellen kann. Das wäre wohl die sauberste Sache.

    Wir äußern hier alle nur unsere Meinungen und es ist gut, dass wir uns nicht alle einig sind. Daher sollten Diskussionen auch sachlich erfolgen.

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  3. Lothar

    @ Thomas

    Dein Vergleich ist falsch, da es sich beim Lotto um ein reines Glücksspiel handelt. Im Falle von Forsys konnte aber jeder Dummkopf das Scheitern der Übernahme voraussehen, da die Kurse für viele Monate immer erheblich unter dem Übernahmepreis von 7 Kan. Dollar hängen blieben.

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