Forsys-Debakel verunsichert: Cardero-Aktionäre warten auf die nächste Rate aus China

Cardero Resources: Geht beim Pampa-De-Pongo-Verkauf alles glatt?Der kanadische Rohstoffexplorer Cardero Resources gab im vergangenen Herbst bekannt, sein Pampa-De-Pongo-Projekt gegen eine Barzahlung von 200 Millionen US-Dollar (USD) an den chinesischen Investor Nanjinzhao verkaufen zu wollen. Ursprünglich war geplant, den Deal in zwei Raten abzuwickeln: Bis 17.3. sollten zunächst 10 Millionen USD fließen, die restlichen 190 Millionen USD sollten bis zum 17.9. dieses Jahres folgen. Nanjinzhao hat allerdings bereits eine Vorauszahlung von 2 Millionen USD geleistet sowie Vorarbeiten auf Pampa-De-Pongo begonnen. Bis morgen werden weitere 10 Millionen USD fällig, der im Herbst zahlbare Betrag reduziert sich um den Betrag der Vorauszahlung.

Cardero-Aktionäre warten angesichts der morgen endenden Zahlungsfrist für den chinesischen Investor gespannt auf Nachrichten des Eisenerz-Explorers. Trotz Kursverlusten von mehr als acht Prozent gibt der Markt wegen geringer Handelsumsätze sowohl in Kanada als auch in Frankfurt anders als kürzlich beim Uran-Explorer Forsys Metals keinen Anlass, an der Zahlung der Chinesen zu zweifeln. In der vergangenen Woche hatten Verkäufe mutmaßlicher Insider bereits Tage vor der Verschiebung der Übernahme von Forsys Metals durch den belgischen Konzern George-Forrest-International (GFI) den Kurs unter hohen Umsätzen belastet.

Andererseits kann nach den Erfahrungen mit Forsys Metals selbst die termingerechte Zahlung der morgen fälligen Rate nicht als Beweis für eine erfolgreiche Transaktion gelten. In Zeiten, in denen selbst ein renommierter Bergbaukonzern wie GFI von vielen Rohstoffanlegern skeptisch beäugt wird, sollte man auch bei einem Kauf durch eine weitgehend unbekannten chinesischen Gesellschaft erst die Korken knallen lassen, sobald der komplette Kaufpreis bezahlt wurde.

Geht die Zahlung von 10 Millionen USD fristgerecht auf dem Konto Carderos ein, hätten die Chinesen erst 6 Prozent der Kaufsumme bezahlt. Skeptiker würden angesichts dieser Zahlen gar von einer „Kaufoption“ seitens der Chinesen sprechen. Dass derzeit auf dem Gebiet von Pampa-De-Pongo zudem „Vorarbeiten“ durch die vermeintlichen Käufer verrichtet werden, kann man sowohl positiv als auch negativ sehen: Entweder man möchte das Projekt möglichst schnell voranbringen oder man prüft, ob sich ein Kauf tatsächlich lohnt.

Die jüngsten Geschehnisse um Forsys Metals haben gezeigt, welchen Wert Verträge und Absichtserklärungen in Zeiten der Wirtschaftskrise haben – noch ist auch für Cardero nichts in trockenen Tüchern.

4 Gedanken zu „Forsys-Debakel verunsichert: Cardero-Aktionäre warten auf die nächste Rate aus China

  1. Streamo

    Es wundert mich dass ich der erste bin der hier lobt! Danke für diesen Artikel. Jetzt steht Cardero schon 30% tiefer und die News kam noch nicht rein…

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  2. Nico Popp

    Danke!

    Auffällig ist, dass das Volumen gestern noch einmal kräftig zugenommen hat und auch der Kurs gesunken ist. Die Parallelen zu Forsys werden immer deutlicher, auch wenn das ohne Fakten nicht mehr als eine Spekulation ist.

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  3. Pingback: Aktien-Blog » Die chinesischen Behörden sind schuld: Cardero Resources wird zum zweiten Fall Forsys

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