Fünf Tipps zum besseren Umgang mit Verlusten

Verluste tun weh - clevere Anleger beachten einige Tipps im Vorfeld (Foto: Andreas Hermsdorf  / pixelio.de)

Verluste tun weh – clevere Anleger beachten einige Tipps im Vorfeld (Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de)

Obwohl die Aktienmärkte zuletzt wieder gestiegen sind, sitzen noch immer viele Privatanleger auf Verlusten. Natürlich ist es am einfachsten, Verluste überhaupt erst gar nicht auftreten zu lassen. Doch dies ist unmöglich und auch nicht der richtige Weg. Vielmehr geht es darum, nur die Risiken einzugehen, die man auch aushalten kann. Für Privatanleger kommt es entscheidend darauf an, das eigene Depot richtig zu strukturieren. Nur wenn ein Depot ausgewogen aufgestellt ist, fallen Verluste, die an der Börse einfach dazu gehören, weniger stark ins Gewicht.

Ausgewogen investieren

Auch wenn Aktien über Jahre als alternativlos bezeichnet wurden, wurde diese Aussage spätestens mit dem Kurseinbruch Anfang 2016 widerlegt. Anleihen haben selbst in Zeiten niedriger Renditen ihre Berechtigung. Anleihen guter Emittenten sorgen für Stabilität im Depot. Privatanleger holen sich Anleihen am besten gebündelt in Form eines ETFs oder eines guten Mischfonds ins Depot, der zugleich auch noch Aktieninvestments tätigt und somit als Fundament im Depot dienen kann. Vergleicht man die Kursentwicklung guter Mischfonds mit dem DAX, so zeigt sich während der vergangenen Monate ein gewaltiger Unterschied. Während der DAX auf Sicht von zwei Monaten noch immer im Minus notiert, haben Mischfonds, die Aktien und Anleihen kombinieren, im besten Fall sogar Gewinne erzielt. Zwar sind die Kriterien für gute Multi-Asset-Produkte, wie Mischfonds im Investment-Jargon heißen, ein ganz eigenes Thema, doch zeigt die Entwicklung der besten Produkte doch, dass Privatanleger auf verschiedene Anlageklassen bauen sollten wenn es darum geht, Verluste zu begrenzen.

Märkte statt Aktien kaufen

Neben dem Einsatz verschiedener Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder auch Sachwerten kommt es auch darauf an, nicht zu riskant zu investieren. Wer statt auf Standardwerte wie Daimler, Henkel oder ProSiebenSat.1 auf exotische Wachstumstitel setzt, der geht ein deutlich höheres Risiko ein. Dessen sind sich viele Privatanleger oftmals gar nicht bewusst. Ein Ansatz könnte es daher sein, sich an Indizes zu orientieren, welche die größten Unternehmen eines Marktes bündeln. Titel aus diesen Indizes versprechen ein Mindestmaß an Sicherheit und Transparenz. Da große Unternehmen stark im Fokus von Presse und Analysten stehen, sind auch die Risiken geringer. Da selbst bei etablierten Unternehmen wie Volkswagen oder BP unvorhergesehene Ereignisse auftauchen können, sollten vorsichtige Anleger statt auf Einzelwerte gleich direkt in Indizes investieren. Mittels ETFs gelingt dies leicht und kostengünstig. ETFs bilden Indizes wie den DAX eins zu eins ab und sind börsentäglich ohne Ausgabeaufschläge handelbar. Da in jedem ETF viele Aktien stecken, verteilt sich das Risiko unvorhergesehener Ereignisse.

Langfristig denken, überlegt handeln

Doch auch Indizes können ins Minus rutschen – wer im Frühling 2015 angefangen hat zu investieren, kann ein Lied davon singen. Ein weiterer Tipp für ein stabiles Depot ist daher der schrittweise Einstieg in den Markt. Wir alle wissen nicht, was die Kurse bringen. Nicht einmal der beste Investment-Guru kauft am Tief und verkauft am Hoch. Um Schwankungen auszugleichen, bietet es sich daher an, gestaffelt zu investieren. Wenn Sie beispielsweise vorhaben, auf den DAX zu setzen und 10.000 Euro investieren wollen, so können Sie diese Einzelposition in kleinere Positionen à 2.000 Euro aufteilen und beispielsweise alle drei Monate oder immer nach Rückschlägen einsteigen. So entsteht ein Mischkurs und die Gefahr, mit einer großen Wette aufs falsche Pferd zu setzen, sinkt.

Als letzten Tipp bietet es sich an, den Vermögensaufbau langfristig zu begreifen. Wer auf Sicht von zehn, zwanzig oder gar dreißig Jahren spart und eine Strategie, welche auf etablierte Märkte und Produkte setzt, eisern durchzieht, hat auch Anlageerfolg. Es sind häufig spontane Umschichtungen und fixe Investment-Ideen, die dazu führen, dass wir unsere Anlagestrategie unbewusst verändern und beispielsweise das Risiko deutlich erhöhen. Wer langfristig denkt und sich die Märkte in Wellenbewegungen vorstellt, die mal nach oben und mal nach unten tendieren, der lernt ganz nebenbei auch, Investmententscheidungen antizyklisch zu treffen. Gerade bei Aktien kann es ratsam sein, etablierte Titel oder Indizes genau dann zu kaufen, wenn die Marktstimmung am Boden ist. Anders als bei Käufen während allgemeiner Markteuphorie ist die Gefahr für Rückschläge dann auch geringer – der beste Umgang mit Rückschlägen gelingt in der Regel nämlich doch mit einem soliden Gewinnpolster. Ein Schlüssel dazu kann der günstige Einstieg sein.

So tun Verluste an der Börse nicht weh:

  • Gehe nur Risiken ein, die Du auch aushalten kannst
  • Setze auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Immobilien oder Sachwerte
  • Investiere in Indizes statt in einzelne Aktien
  • Steige immer schrittweise in den Markt ein
  • Denke langfristig und antizyklisch

 

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