Der Werkzeugmaschinenhersteller Gildemeister veröffentlichte in der zweiten Februarwoche seine vorläufigen Konzernzahlen für 2010 und rief damit als weiteres deutsches Unternehmen das Ende der Wirtschaftskrise aus. Nach einem extrem schwierigen Vorjahr lief auch das Kerngeschäft 2010 wieder hervorragend: Während 2009 die Nachfrage für Werkzeugmaschinen bei Gildemeister um 51 Prozent eingebrochen war, konnte das Bielefelder Unternehmen schon im Folgejahr wieder ein Plus beim Auftragseingang von rund 50 Prozent verzeichnen.
Der deutsche Maschinenbau gehörte während der Finanz- und Wirtschaftkrise noch zu den größten Verlierern. Fehlende Impulse aus der Exportwirtschaft, ein starker Nachfragerückgang beim Inlandsgeschäft und Probleme mit der Kreditfinanzierung hatten die Branche 2009 vor scheinbar unlösbare Probleme gestellt. Doch dann kam der Umschwung schneller als erwartet, die Stimmung in der Branche ist mittlerweile wieder hervorragend und auch beim Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ist das große Klagelied längst verstummt. Der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) erwartet 2011 sogar einen weltweiten Anstieg des Werkzeugmaschinenverbrauchs von 20 Prozent.
Positiver Ausblick und weitere Expansionspläne
Mit seinen vorläufigen Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 überzeugt das Traditionsunternehmen Gildemeister auf ganzer Linie: Der Auftragseingang stieg um 24 Prozent auf über 1,4 Milliarden Euro. Davon fielen 854,2 Millionen Euro auf das Werkzeugmaschinengeschäft, 419,2 Millionen Euro auf das Geschäftsfeld „Services“ und 144,8 Millionen Euro auf die „Energy Solutions“. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um 17 Prozent auf über 1,37 Milliarden Euro zu, und das EBIT betrug 44,7 Millionen Euro. Unterm Strich erwartet die Konzernleitung einen Jahresüberschuss von 4,2 Millionen Euro.
Und auch in den kommenden Jahren soll die positive Entwicklung laut Gildemeister andauern: 2011 erwartet das Unternehmen einen Auftragseingang im Wert von über 1,6 Milliarden Euro sowie einen Umsatz von gut 1,5 Milliarden Euro. Selbst für das Folgejahr wagte die Unternehmensleitung bereits positive Prognosen: “Für das Geschäftsjahr 2012 erwarten wir in allen unseren Geschäftsfeldern eine positive dynamische Entwicklung. Wir rechnen mit einem nochmaligen Anstieg beim Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis“, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung von Gildemeister.