Der Index der größten Gold-Produzenten, Amex Gold Bugs, hat sich nach einem rasanten Kursrutsch stabilisiert. Dennoch stehen viele Anleger den Gold-Produzenten skeptisch gegenüber. Zu Recht: Seit Jahren entwickelt sich der Goldpreis stärker als die Kurse der Goldproduzenten. Hauptgrund dieser Entwicklung sind stetig steigende Förderkosten. Auch haben viele Goldförderer immer wieder neue Liegenschaften hinzugekauft. Doch die Eckdaten dieser potenziellen Goldminen überzeugten häufig nicht. Hinzu kommt, dass es Jahre dauert, bis eine Goldmine entwickelt ist – für den kurzlebigen Aktienmarkt ist das zu lange.
Doch Goldförderer haben reagiert: Immer mehr Unternehmen setzen statt auf Investitionen in eine ferne Zukunft lieber auf die Ausschüttung von Dividenden. Gerade in Zeiten niedriger Renditen am Anleihe-Markt ist das eine gute Option, um Anleger anzulocken. Auch das Kosten-Problem wollen Goldförderer angehen. Erst kürzlich gaben die Produzenten Barrick Gold und Goldcorp bekannt, künftig so genannte All-In-Kosten veröffentlichen zu wollen. Diese sollen den tatsächlichen Förderkosten näher kommen und ein Investment für Anleger transparenter machen.
Gold-Förderer machen sich endlich hübsch
Projektionen dieser All-In-Kosten zeigen, dass die Kosten für die Förderung von Gold weiter steigen werden. 2016 könnten die All-In-Kosten gar jenseits der 2000-Dollar-Marke liegen. Bei Goldpreisen auf dem aktuellen Niveau knapp unter 1600 Dollar droht also ein schwindendes Angebot – tendenziell ein Argument für steigende Goldpreise.
Natürlich kommt die Dividenden- und Transparenzoffensive vieler Goldproduzenten für einige Investoren zu spät. Nachdem die Bewertungen vieler Goldminen zuletzt aber deutlich zurück gekommen sind, werden Aktien aus dem Amex-Gold-Bugs-Index für einige Anleger wieder interessant – die verbesserten Rahmenbedingungen und die drohende Angebotsknappheit könnten ein weiteres Argument für die gefallene Anlageklasse sein. Auch wenn es sich insbesondere vor dem Hintergrund der Kosten-Problematik anbietet, auf einzelne Goldförderer zu setzen, bieten ETFs die Möglichkeit eines preiswerten und diversifizierten Investments in die größten Gold-Produzenten.