Gold ist Geld – sonst nichts! China deklariert Goldvorräte zu Währungsreserven um

Vertrauenskrise? China tauscht Dollars in Gold umWie wir bereits im April berichteten, hat China seit 2003 seine Goldreserven heimlich, still und leise um 76 Prozent auf 1054 Tonnen aufgestockt. Damit stieg China zum Land mit den fünftgrößten Goldreserven nach den USA (8.134 Tonnen), Deutschland (3.431 Tonnen), Frankreich (2.487 Tonnen) und Italien (2.452 Tonnen) auf und hält nun mehr Gold als beispielsweise die Schweiz (1.040 Tonnen). Die damalige Nachricht brachte Schwung in den Goldpreis, der daraufhin von unter 900 US-Dollar (USD) wieder nach oben drehte und seine Konsolidierung im Aufwärtstrend beendete. Käufer auf Seiten der Chinesen war die State Administration of Foreign Exchange (SAFE). Deshalb tauchte das Gold auch nicht in den offiziellen Bekanntmachungen der Notenbank/Nationalbank (People’s Bank of China – PBOC) auf. Die heimlichen Goldakquisitionen mussten damit nicht ausgewiesen werden und waren auch keine offizielle Reservewährung. Was allerdings jüngst passierte, dürfte alle Investoren, Notenbanker und speziell Goldanleger aufhorchen lassen.

Das Gold wurde inzwischen von den SAFE-Büchern auf die PBOC übertragen! China hat damit das von heimischen Goldproduzenten erworbene Gold zur offiziellen Devisenreserve umgewandelt. Wie bereits erwähnt, kaufte China das Gold nicht am Markt, sondern von einheimischen Minen und Bergbaukonzernen. Zudem dürfte man auch Recyclinggold über Jahre zur Aufstockung aufgekauft beziehungsweise eingezogen haben.

Was ist Chinas Bekenntnis zu US-Staatsanleihen wert?

„Gold ist Geld – und sonst nichts!“ Diese alte Weisheit des legendären US-Bankiers J.P. Morgan aus dem Jahr 1907 scheinen die Chinesen in eleganter Weise gerade umzusetzen. Doch als die Chinesen in 2003 begannen, Gold heimlich aus heimischen Quellen zu akquirieren (in dieser Zeit hat China übrigens Südafrika als größter Goldproduzent der Welt abgelöst), wird dies nicht ohne Hintergedanken passiert sein.

Im Jahr 2003 begann der zweite Irakkrieg der Amerikaner und es dürfte wohl kein Zufall sein, dass gerade in diesem Jahr auch die chinesischen Goldaufkäufe begannen. Man dürfte als größter US-Dollar-Halter beziehungsweise größter Gläubiger von US-Staatsanleihen wohl schon damals in Sorge geraten sein, dass dieser Krieg über eine massive Neuverschuldung finanziert wird und der US-Dollar darunter langfristig leiden würde. Doch wenn es den Chinesen gelungen ist, seit 2003 heimlich ihren Goldschatz um 76 Prozent zu steigern, dann würde es uns nicht wundern, wenn man immer noch am Markt aktiv ist und in ein paar Jahren noch weitaus höhere Goldbestände ausweist. Und wer so verdeckt agiert, dem ist auch zuzutrauen, dass die offiziellen Aussagen, dass man weiter zum US-Dollar und zu US-Staatsanleihen steht, nur vordergründige Lippenbekenntnisse sind.

Im Verborgenen sichert man sich ohnehin (für wohl langfristig wertlose Dollars) seit Jahren die lukrativsten Rohstoffprojekte in aller Welt und zögert auch nicht, mit zweifelhaften Regimes zusammen zu arbeiten. Es wirkt nach den jüngsten, massiven Kupfer– und Ölkäufen sogar so, dass man seine Devisenreserven von circa 2.000 Milliarden US-Dollar um jeden Preis irgendwie loswerden oder zumindest diversifizieren will – nur sagen tut man (verständlicherweise) das Gegenteil! Das Wissen über alte Börsen– und Geldweisheiten, wie zum Beispiel, dass „jede Art von Papiergeld irgendwann seinen eigentlichen Wert – null“ erreiche (Voltaire), ist in China aber sehr wohl vorhanden.

3 Gedanken zu „Gold ist Geld – sonst nichts! China deklariert Goldvorräte zu Währungsreserven um

  1. doktor291

    Ein sehr interessanter Artikel.

    Sollte dieser uns nun verdeutlichen, dass es auch für den Privatanleger sinnvoll ist seinen privaten Goldbesitz auf über 5 % seines Vermögens aufzustocken?

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  2. Nico Popp

    Wer daran glaubt, dass die zahlreichen Rettungsmaßnahmen und die damit verbundene Liquidität (die derzeit noch gebunden ist) in absehbarer Zeit wieder für Inflation sorgen, ist sicherlich mit Gold als Depotbeimischung gut beraten. Allerdings ist die Sache nicht so einfach: Ich würde mich als Anleger nicht mit Staaten vergleichen, weil Staaten de facto unlimitiert nachkaufen können und einen viel längeren Anlagehorizont haben. Auch mahnt die charttechnische Situation mich aktuell zur Vorsicht: Die 1000-Dollar-Marke ist ein so bedeutsamer Widerstand, dass ich größere Käufe erst tätigen würde, wenn dieser Widerstand nachhaltig überwunden ist.

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