Parallelen zur Dot-Com-Blase? Gold erobert neue Käuferschichten und haussiert weiter

Gold statt Dollar:Die Gold-Hausse geht weiter (Bild: Deutsche Bank AG)Gold scheint auf seiner Rekordjagd nicht aufzuhalten zu sein. Heute erreichte das Edelmetall mit Kursen von 1146 Dollar je Unze eine neue Höchstmarke. Dabei fällt auf, dass sich der Goldpreis innerhalb der vergangenen Wochen von einigen „Marotten“ verabschiedet hat: Selbst die Warnung asiatischer Notenbanken vor der expansiven Geldpolitik der USA und die damit verbundene kurzfristige Dollarstärke konnte Gold nichts anhaben. Gingen steigende Goldpreise in der Vergangenheit meist mit einem Verfall des Greenbacks einher, so zeigt spätestens der gestrige Tag, dass diese Korrelationen künftig schwächer werden könnten. Die Skepsis einiger Anleger bezüglich Gold könnte sich als unbegründet herausstellen und nach Meinung einiger Experten sogar in Euphorie umschwenken – befindet sich die Gold-Blase erst am Anfang?

Auf anfängliche Kursverluste reagierte der Goldpreis gestern mit einer starken Erholung und drehte sogar noch ins Plus. Gleichzeitig verlor der Dollar im Vergleich zum Euro zeitweise annähernd zwei Cent und schloss deutlich im Minus. Ein mögliches Zeichen dafür, dass Gold nicht mehr nur kurzfristig als sicherer Hafen genutzt wird, sondern Anleger verstärkt langfristig in Gold umschichten? In der Tat sprechen Goldkenner wie Barrick-Präsident Aaron Regent in den vergangenen Tagen wiederholt von der Endlichkeit des Edelmetalls und machen so auch immer mehr Massenmedien auf die Gold-Rally aufmerksam. Die „Welt“ vergleicht Minenaktien gar schon mit Internetwerten in den 1990er Jahren.

Physische Käufe stabilisieren den Goldpreis

Auch Vermögensverwalter Uwe Bergold sieht Gold derzeit auf dem Weg zum Anlageprodukt für die Massen. In einem Interview mit dem Rohstoff-Spiegel spricht der Goldbulle in Bezug auf Gold vom Übergang in die Distributionsphase: Während bislang nur erfahrene Anleger das gelbe Edelmetall beachteten, könnte nun die breite Masse der Anleger auf den fahrenden Zug aufspringen. Diese Phase deutlich steigender Kurse könnte laut Bergold erst zwischen 2012 und 2016 enden und sogar zu Kursen von 7000 Dollar je Unze führen, so der Vermögensverwalter, der seit der Jahrtausendwende auf Edelmetalle setzt.

Tatsächlich verläuft der Goldpreis und in dessen Schlepptau auch die Preise für Silber und Platin derzeit sehr zuverlässig nach oben. Die zunehmende Berichterstattung und die faktische Knappheit der Edelmetalle könnten neue Anleger an den Edelmetallmarkt locken. Insbesondere Käufe von physischem Edelmetall würden die Preise weiter stabilisieren, da Münzen und Barren weniger schnell zu Geld gemacht werden können, als Finanzprodukte. Erreichen Edelmetalle also tatsächlich weltweit neue Käuferschichten, dürfte sich der Run auf Gold und Co auch weiterhin fortsetzen.

4 Gedanken zu „Parallelen zur Dot-Com-Blase? Gold erobert neue Käuferschichten und haussiert weiter

  1. M. Bittrich

    Langjährig erfahrene Börsianer haben alle schon mehrere Runs über 100, oft 1000% mitgemacht (von Upgrade Intl über Internetaktien oder Solaraktien, deBeira Goldfields usw., wenn auch oft substanzlos und unseriös…). Normale Profis finden daher eine Goldpreis-Verdoppelung selbst vom heutigen Niveau aus nicht besonders bemerkenswert. Warum auch? 2001 bis 2005: Verdoppelung auf ca. 520 Dollar. Ende 2005 bis jetzt Verdoppelung auf 10xx Dollar. Warten wir also nochmals brav 4-5 Jahre oder noch weniger, dann sehen wir höchstens mit einem Augenbrauenzucken die 2000 USD.

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  2. Pingback: Aktien-Blog » Barren oder Minenwerte: Selbst konservative Fonds setzen auf Gold

  3. Konstantin

    Hallo

    Ich muss Herrn Bittrich zustimmen, bei einer verdoppelung ist noch längst nicht Schluss, es kommt noch diverses auf uns zu, 2000 USD sind, so meine Einschätzung, noch nicht mal 2 Jahre entfernt

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