Goldkartell gerät massiv unter Druck: Unregelmäßigkeiten bei Gold-ETF lassen auf Knappheit schließen

Sind die gefälschten Goldbarren erst die Spitze des Eisbergs? (Foto: Rike / pixelio.de)In den vergangenen Wochen kam es im Goldsektor gleich zu mehreren Paukenschlagen. Völlig unerwartet kam für die Marktteilnehmer der spektakuläre Goldkauf von Indien. Der Tigerstaat kaufte dem Internationalen Währungsfonds (IWF) überraschend einen Bestand von 200 Tonnen Gold ab. Damit fuhr Indien seine Goldbestände innerhalb kürzester Zeit um satte 55 Prozent auf knapp 558 Tonnen hoch. Aber auch Russland, Katar, Venezuela, Ecuador und Mexiko befinden sich beim gelben Metall weiter auf Einkaufstour. Jetzt erschien auch Mauritius aus der Versenkung und verleibt sich zwei Tonnen Gold ein. Ganz wichtig: In jüngster Vergangenheit war zu beobachten, dass die Kauflust der asiatischen, arabischen und südamerikanischen trotz eines vermeintlich (zu) hohen Goldpreises ungebrochen war: Man kaufte auch bei neuen Hochs stetig weiter zu – ein untrügliches Zeichen für einen gesunden und langfristig intakten Bullenmarkt.

Jetzt kam es zu einem neuen – extrem „hausseträchtigen“ – Ereignis, welches den Goldmarkt in seinen Grundfesten zu erschüttern droht. Vor wenigen Wochen kam es nach Aussagen eingeweihter Marktteilnehmer zu irregulären Abrechnungen bei Goldkontrakten. Den Angaben zufolge sollen sowohl JP Morgan Chase als auch die Deutsche Bank nicht in der Lage gewesen sein, zu liefern. Die beiden Finanzinstitute sahen sich nach Aussage von Kreisen daher gezwungen, die Bank of England um Hilfe zu bitten.

Sind offizielle Goldbestände gefälscht?

Nahezu zeitgleich kam es zu bedenklichen Unregelmäßigkeiten bei der Auflistung der GLD-Goldbestände (Gold-ETF). In Hongkong traf die Prüfer der Schlag, als in einem LBMA-zertifizierten Lagerhaus gefälschte 400-Unzen-Goldbarren mit Wolframkern gefunden wurden. Beim Inventarverzeichnis der GLD-Goldbestände sollen Gerüchten zufolge mehrere hundert Seiten gefehlt haben. Ein großer Kritiker der Gold-ETFs, der renommierte Edelmetallexperte Kirby, macht darauf aufmerksam, dass 5.600 bis 5.700 der dubiosen 400-Unzen-Barren (also etwa 60 Tonnen), fragwürdig seien. Angeblich wurden vor etwa 15 Jahren gut 1,4 Millionen Stück (= ca. 16.000 Tonnen) dieser 400-Unzen-Barren hergestellt.

Satte 640.000 dieser Barren sollen an Fort Knox geliefert worden seien. Kirby ist angeblich im Besitz von Originaldokumenten, welche diese Lieferung bestätigen. Stimmen diese Behauptungen, hätten die USA (Fort Knox) weit weniger Gold als bisher angenommen. Wir selbst wurden stutzig, als es im Jahr 2004 zu einer Untersuchung beim Vizepräsidenten für Operatives der NYMEX, Stuart Smith, kam. Damals ging es unter anderem um Manipulationen und Fälschungen von Goldbeständen. Merkwürdigerweise wurde das Verfahren von „unsichtbarer Hand“ abgewürgt und in der weiteren Folge eingestellt. Die Alarmglocken schrillten bei uns jedoch, als im selben Jahr (im April 2004) die Rothschild-Bank den lukrativen Handel mit physischem Handel abrupt einstellte.

Wir glauben: Gold-ETFs sind im Krisenfall nicht sicher

Als erstaunlicherweise der Handel mit GLD (SPDR) Gold-ETFs im November 2004 (!) begann, vermuteten wir, dass hier ein Riesenskandal im Gange war. Die Vermutung: Die Gold-ETFs wurden aufgelegt, um die gewaltige Nachfrage nach physischem Gold abzufedern und um (so unsere damalige Spekulation) die falschen Barren unterzubringen. Wir warnten in unseren Rohstoffstudien daraufhin immer wieder vor Gold-ETFs. Beispiel Rohstoffstudie Nummer vier vom 20.08.2007 auf Seite 25: „Hochriskant: Exchange Traded Funds (ETFs), die wahrscheinlich nur eingerichtet wurden, damit die staatlichen Stellen dort
in naher Zukunft zulangen können.“

Was folgern wir daraus? Es bringt Ihnen nichts, wenn Sie Ihre physischen Goldbestände irgendwo gelagert haben, im Krisenfall aber nicht mehr an Ihr Gold herankommen. Genauso wenig macht es Sinn, in ETFs zu investieren, welche das Gold ohne Ihr Wissen einfach weiter verleihen oder gar gefälschte Barren „bunkern“. Der beste Ort, falsche Gold-Barren zu verstecken, sind nun einmal Gold-ETFs, weil die hinteren und unteren Schichten am Lagerort so gut wie nie überprüft werden! Es ist viel weniger (echtes) Gold auf der Welt (Fort Knox, ETFs und so weiter) als allgemein angenommen. Was Sie bei physischen Gold-Investments unbedingt beachten sollten, haben Sie bereits in unserer Rohstoffstudie Nr. 6 („Die Investition in Gold– und Silbermünzen“) gelesen!

8 Gedanken zu „Goldkartell gerät massiv unter Druck: Unregelmäßigkeiten bei Gold-ETF lassen auf Knappheit schließen

  1. Frank

    Interessanter Bericht, womit auch der derzeit gigantische Goldpreis zu erklären wäre. Im Zweifel dann eben doch lieber physisches Gold.

    In China wirbt man derzeit übrigens soagr im Fernsehen für Gold – Privatanleger sollen sich damit eindecken.

    Antworten
  2. Stier

    Ich finde das Gerücht sehr nachdenkenswert, daß zumindest ein Teil der von den USA in Fort Knox gebunkerten Goldbarren einen Wolframkern enthalten sollen, d.h. gefälscht sein könnten. Das würde bedeuten, daß das verfügbare Reservegold der USA viel geringer sein könnte als offiziell angegeben.

    Da das deutsche Staatsgold vermutlich ebenfalls in Fort Knox lagert, könnte man spekulieren, daß auch die deutschen Goldreserven viel geringer sind als bislang vermutet wurde.

    Schon 2002 hat der damalige CDU Bundestagsabgeordnete Martin Hohmann vom damaligen Bundesfinanzminister genauere Auskunft erbeten, aber auf seine Fragen nur ausweichende Antworten in einem empörenden Stil erhalten.

    http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=4

    Diese Fragen waren der eigentliche Grund, daß Hohmann vom Zentralrat, von Angela Merkel und von Roland Koch auf die politische Abschußliste gesetzt wurde und nach 2003 wegen angeblicher antisemitischer Reden auf Betreiben von Angela Merkel aus der CDU ausgeschlossen wurde. Es versteht sich, daß Hohmann niemals etwas wirklich antisemitisches von sich gegeben hatte, sondern daß ihm dies von den Parteien und den obrigkeitshörigen Medien nachweislich nur unterstellt wurde.

    Warum war es 2002 so gefährlich, Näheres über das deutsche Staatsgold im Bundestag offiziell zu erfragen?
    Wir wissen es bis heute nicht. Bislang gab es nur Vermutungen, die in verschiedene andere Richtungen zielten. Die jetzigen Gerüchte erzwingen eine neue Nachdenklichkeit insbesondere über Angela Merkel, die möglicherweise schon seit vielen Jahren weiß, daß die Goldbarren gefälscht und die offiziellen Goldangaben falsch sind und bis heute alles daran setzt, daß die Wahrheit nicht bekannt wird.

    Antworten
  3. Hamster

    Wenn es stimmt, daß ein Teil der Goldbarren in Fort Knox einen Wolframkern enthalten, dann wäre das weit mehr als ein Skandal ersten Ranges.

    Es könnte zu einem so extremen Vertrauensverlust in Bezug auf den Dollar führen, daß das ganze heutige Währungsgefüge in kürzester Zeit zusammenbricht. Dies wäre der eigentliche Crash, den viele befürchten.

    Antworten
  4. Arbeiter

    Wie wird sich der Skandal auf den Goldpreis auswirken ?

    Zunächst müßte der Goldpreis deutlich fallen, weil die Eigentümer von Gold-ETFs und andere Goldbesitzer ihre Anteile auf den Markt werfen, um Schlimmeres zu verhüten.

    In einer zweiten Phase wird sich der Goldpreis aber wieder erholen und villeicht sogar stark ansteigen, weil die Hochfinanz die Gelegenheit nutzen wird, sich mit Goldkäufen gegen Währungsturbulenzen abzusichern

    Vielleicht ist aber das Gerücht mit den Wolframkernen auch von der Monopolfinanz gezielt gestreut, um selbst billiger an das Material heranzukommen. Interessant in diesem Zusammenhang ist vielleicht, daß das Gerücht vom Börsenbrief „Rohstoffraketen“ verbreitet wurde, bei dem viele ohnehin den Verdacht haben, daß er nicht ganz uneigennützig seine Anlagevorschläge macht.

    Antworten
  5. Pingback: Trend4c

  6. Konstantin

    Hallo

    Ich würde ja sagen, Gerüchte hin oder her, man darf Gold als Anlage nicht unterschätzen. Über längere Zeit wird sich der Preis so oder so wieder stabilisieren – so war es schon immer und so wird es auch immer bleiben

    Gruß, Konstantin

    Antworten
  7. etftrader

    Rohstoff ETFs im Aufwind nach Gewinnmeldungen

    Der ETFX DAXglobal Coal Mining Fonds (COAL) konnte letzte Woche um 6 Prozent zulegen und hat damit breit gestreute Aktienindices in der Performance deutlich übertroffen. Positiv ausgefallene Jahreszahlen global tätiger Bergbauunternehmen wie BHP Billiton and Rio Tinto haben zu ordentlichen Gewinnen von Rohstoff-basierten ETFs geführt. Dieser Sektor kann bereits länger gut abschneiden und profitiert von der wieder auflebenden Nachfrage aus den Schwellenländern, in denen Kohle den Industrialisierungsprozess befeuert – insbesondere Indien und China.
    Der ETFX DAXglobal Shipping Fonds (SHIP) ist inmitten leichter notierender Dividendenpapiere auf Kurs geblieben und hat in diesem Jahr bislang eine Rendite von 2,7 Prozent ausweisen können – deutlich mehr als breit aufgestellte Aktienindices. Er ist damit der einzige Strategie ETF, der sich als widerstandsfähig erweist, obwohl die generelle Risikobereitschaft seit Jahresbeginnn unter den Investoren abgenommen hat. In den vergangenen Monaten sind die Frachtraten durch Engässe an Häfen weltweit gestiegen.
    Quelle: ETFSecurities

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert