Google kann seine Regularien für Werbetreibende im Kryptomarkt offensichtlich auch weiterhin nicht durchsetzen. Bereits vor einigen Wochen berichtete das Onlinewährungsportal Kryptoszene über sogenannte Bitcoin Robots, die das Werbeverbot der Suchmaschine umgehen, indem sie gezielte Falschnachrichten produzieren und auf erfundene Webseiten verlinken. Einer der berüchtigsten Bitcoin-Scams ist die Erfahrung der Bitcoin Revolution.
Nun scheint sich herauszustellen, dass auch bekannte und renommierte Nachrichtenportale zweifelhafte Anzeigen mit Bezug auf Kryptowährungen auf Google schalten. Bei Recherchen von Aktien-Blog.com zum Thema tauchten auch Suchergebnisse des Unternehmens Finanzen.net als Anzeigen auf, die vermeintlich über die TV Show „die Höhle der Löwen“ berichten sollten. Eine Anfrage vom Donnerstag an Finanzen.net zum Hintergrund der Ads blieb bis zur Veröffentlichung dieses Artikels am Dienstag Abend noch unbeantwortet.
TV Show „Höhle der Löwen“ für falsche Werbung missbraucht
Offensichtlich schalten diverse News Portale Werbungen für spezifische Schlüsselwörter, die mit dubiosem Content verbunden sind. Die Ads dürften den User in die Irre führen, da sich hinter den entsprechenden Links andere Informationen verbergen, als die, die zunächst in der Anzeige beworben wurden. Gerade im Kryptomarkt nutzen betrügerische Seiten die TV Show „Die Höhle der Löwen“ als Aufhänger, um zweifelhafte Investment Produkte zu bewerben. Es hat den Anschein, dass Seiten wie Finanzen.net nun zumindest eine ähnliche Strategie fahren, um auf Artikel in der Kryptowelt verlinken zu können.
Bereits im Vereinten Königreich gab es ähnliche Scam-Ad Vorfälle, die sich auf die britische Version der TV Show „Dragons Den“ bezogen. Darüber hinaus wurden prominente Persönlichkeiten zu eben solchen Werbezwecken ohne Einwilligung missbraucht. Eng mit derartigen Anzeigen ist das sogenannte „Cloaking“ verbunden. Hier werden User auf eine vermeintlich seriöse Website geleitet, die einzig und allein dem Grund dient, ein bestimmtes Produkt oder eben eine Scam Plattform zu bewerben.
Google scheint hilflos
Gemäß Google Richtlinien ist das Cloaking verboten. Ohnehin ist schon die Verwendung bestimmter Keywords in Ads der Google Suche nur regulierten Anbietern und Brokern, wie eToro oder Plus500, vorbehalten. Warum also auch andere Werbetreibende diese Richtlinien umgehen können, ist eine offene Frage. Eine Lösung seitens der Suchmaschine wurde jedenfalls bis dato noch nicht bekannt gegeben.
Für Enduser ist es indes ratsam, ausschließlich auf Angebote lizenzierter Broker zu vertrauen, wenn es um das Trading mit Kryptowährungen geht. Anstatt in die Werbefallen dubioser Anbieter zu tappen, dürfte eine grundlegende Recherche zu den besten Exchanges und Brokern der erste sichere Schritt in den Handel sein.