Goldexplorer mit 100.000-Unzen-Produktionsziel: Interview mit Paul Poli von Matsa Resources

Sieht sein Unternehmen mit Projekten in Australien und Thailand gut aufgestellt: Matsa-CEO Paul Poli (Foto: Matsa Resources)Paul Poli ist Vorsitzender des Verwaltungsrats sowie Vorstandsvorsitzender des australischen Gold-Explorers Matsa Resources und stellte sich im Mai 2010 den Fragen von Hannes Huster, Chefredakteur des Börsenbriefs „Der Goldreport“.

Aktien-Blog: Hallo Paul! Vielen Dank, dass Du Dir die Zeit nimmst, um mit uns über dein Unternehmen Matsa Resources zu sprechen. Das Hauptprojekt von Matsa ist das Norseman-Goldprojekt in Westaustralien. In unserem letzten Interview im vergangenen Jahr war der Plan, das Projekt Anfang 2010 In Produktion zu bringen und das Ganze sollte über die Verarbeitungsanlage von Focus Minerals (Frankfurt: A0F610, ASX:FML) geschehen. Wie sieht es aktuell mit diesem Vorhaben aus oder gab es einen Strategiewechsel?

Paul Poli: Unsere Absicht war und ist es immer noch, unsere hochgradigen Goldvorkommen kurzfristig in Produktion zu bringen! Dieser Plan hat oberste Priorität für uns und daran hat sich auch nichts geändert. Die am 23.04.2010 angekündigte Verschiebung dieses Plans scheinen einige Personen leider völlig falsch verstanden zu haben. Die Verschiebung von zwölf Wochen wurde von uns im Vorfeld sorgfältig geprüft und für sinnvoll erachtet.

Diese zusätzliche Zeit ermöglicht uns, das gesamte Geschäftsmodell für das Norseman-Projekt neu zu überdenken. Dies beinhaltet neben der Goldproduktion aus den High-Grade-Vorkommen auch ein Modell einer großen Goldproduktion, welche eventuell erhebliche Eisenerzvorkommen mit einschließen würde. Diese groß angelegte Studie läuft bereits seit einiger Zeit und wir sind sehr beeindruckt von den Möglichkeiten, die uns dieses neue Produktionsszenario inklusive des Magnetit-Eisenerzes aufzeigt.

Liegen wir mit unserer Einschätzung richtig, so werden wir eine beträchtliche Steigerung des Gewinns sehen und diese Daten werden für unser Unternehmen von höchster Bedeutung sein. Wie ich bereits anfangs erwähnt habe, wollen wir nach wie vor kurzfristig mit der Produktion aus den High-Grade-Goldgebieten beginnen und wir glauben nicht, dass das Ergebnis der Studie uns von diesen Plänen abringen wird.

Der Aufschub ist entstanden, weil die Unternehmensleitung der Ansicht ist, das es zwingend notwendig ist, alle Optionen sorgfältig zu prüfen und so viel Wissen wie nur möglich zu sammeln, bevor wir eine Investitions- oder Joint-Venture-Entscheidung treffen.

Aktien-Blog: Matsa hat im vergangenen Jahr eine exklusive Vereinbarung mit Focus Minerals (ASX:FML) für die Verarbeitung des Materials geschlossen. Gilt diese nach wie vor und wie ist die Beziehung zwischen Matsa und Focus?

Paul Poli: Die Vereinbarung mit Focus Minerals war ein Memorandum of Understanding und daran hat sich auch nichts verändert. Wir haben eine ausgezeichnete Geschäftsbeziehung mit Focus und es ist eine solide und zuverlässige Firma. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass sich an dem Memorandum of Understanding etwas geändert hat. Doch abgesehen davon, haben wir Angebote von zwei anderen Goldproduzenten vorliegen, die ebenfalls an der Verarbeitung und dem Kauf unseres Erzes interessiert sind. Ich sehe daher keine Probleme entsprechende Verarbeitungskapazitäten für unser Erz zu bekommen, wenn es soweit ist!

Aktien-Blog: Focus Minerals hat seine Goldproduktion ebenfalls in einer fremden Verarbeitungsanlage gestartet und war damit sehr erfolgreich. Wo liegen die Vorteile in dieser Fremdverarbeitung und hältst Du dies auch für den richtigen Weg bei Matsa?

Paul Poli: Natürlich glaube ich, dass dies ein geeigneter Schritt für uns ist, ansonsten würden wir diese Pläne nicht verfolgen. Der große Vorteil ist, dass ein junges Unternehmen wie wir ohne großen Kapitaleinsatz für den Bau einer eigenen Anlage Gold produzieren kann. Der Nachteil ist jedoch, dass diese Fremdverarbeitung nicht die profitabelste Methode für die Goldproduktion ist. Es ist immer vorteilhafter, das eigene Erz in der eigenen Anlage zu verarbeiten, da die Kosten ganz einfach viel niedriger sind. Allerdings darf man auch nicht vergessen, welche enormen Ersparnisse es bei den Kapitalkosten gibt, wenn wir eine andere verfügbare Anlage verwenden.

Aktien-Blog: Kannst Du unseren Lesern schon eine Zahl nennen, mit welchem Gewinn Matsa aus dieser Produktion rechnen kann?

Paul Poli: Wir glauben, dass unser Gewinn zwischen 15 und 20 Millionen AUD liegen wird.

Aktien-Blog: Zunächst sollen also die High-Grade-Goldliegenschaften des Norseman-Projektes mittels der Fremdverarbeitung in Produktion gebracht werden. Wie sieht es mit den restlichen Goldvorkommen aus und auch dem zusätzlichen Eisenerz?

Paul Poli: Es war immer unsere Absicht, unsere Gewinne aus dem Abbau der hochgradigen Lagerstätten auf die Bank zu bringen und anzusparen. Während die Produktion dann weiter läuft, können wir unsere endgültige Durchführbarkeitsstudie für die größeren Produktionspläne abschließen. Wir rechnen damit, dass mit einem weiteren Anstieg des Goldpreises und den neue Informationen die wir derzeit sammeln, ein sehr positives Produktionsszenario realisiert werden kann, welches uns dann zu unserem Ziel, einem Goldproduzenten mit 100.000 Unzen pro Jahr bringen wird.

Aktien-Blog: Da sind wir schon bei meiner nächsten Frage! Wo siehst Du Matsa Resources in den kommenden drei Jahren?

Ich sehe, dass Matsa mit den High-Grade-Goldvorkommen profitabel in Produktion ist und die Gewinne zur Seite gelegt wurden. Zusätzlich wird unser chinesischer Partner die Durchführbarkeitsstudie über die Eisenerzvorkommen auf Norseman abgeschlossen haben und ich hoffe, dass wir dann den Weg gehen, diese Vorkommen zusätzlich in Produktion zu bringen, wenn wir nicht schon vorher in Thailand Eisenerz produzieren.

Wir erwarten, dass wir all diese Pläne mit möglichst wenig Fremdkapital erreichen können, wenn wir überhaupt welches benötigen. Wie Du siehst, stehen uns drei sehr arbeitsreiche Jahre in Haus und ich hoffe, Du wünscht uns Glück für diese Vorhaben.

Aktien-Blog: Selbstverständlich! Lass uns noch kurz über einige Zahlen sprechen. Wie viele Aktien sind aktuell ausstehend, wie sieht es mit der Cash-Ausstattung aus und plant ihr demnächst neues Geld am Markt aufzunehmen?

Paul Poli: Wir haben aktuell 119 Millionen Aktien ausstehend und weitere 6 Millionen Aktien würden bei einem Preis von 0,398 AUD an die Chinesen gehen, wenn Sie ihre Option auf die Eisenerzvorkommen in Australien ausüben. Wir haben aktuell 5 Millionen AUD auf der Bank und dies ist mehr als genug, um unsere Goldproduktion zu starten und zusätzlich unsere neuen Projekte in Thailand weiter zu entwickeln.

Aktien-Blog: Wer sind aktuell die größten Aktionäre bei Matsa?

Paul Poli: Aktuell ist unser chinesischer Partner Shandong Provincial Bureau of Minerals and Geology der größte Aktionär und ich selbst bin der zweitgrößte Aktionär, allerdings immer noch der größte Anteilseigner als Privatmann. Die Top-20-Aktionäre halten aktuell 59 Prozent der gesamten Aktien und damit haben wir eine ausgezeichnete Aktionärsbasis.

Aktien-Blog: Matsa hat auch noch einige andere interessante Explorationsprojekte in Australien. Gibt es aktuell Pläne, auch auf diesen Gebieten etwas zu unternehmen?

Übersicht der australischen Projekte von Matsa Resources (Bild: Matsa Resources)Paul Poli: Ja, die haben wir und ich bin froh, dass Du diesen Punkt ansprichst. Wir planen derzeit Explorationsprogramme auf unserem Mount-Vetters-Projekt und unserer Dunnsville-Liegenschaft. Hierzu werden wir den Markt auch in Kürze über unsere Arbeitsprogramme informieren. Wir sind sehr begeistert von den Aussichten für diese zwei Projekte und würden uns natürlich über ein zweites Goldprojekt im Unternehmen sehr freuen.

Ich denke, es ist auch sehr wichtig daran zu erinnern, dass wir auch auf unserem Norseman-Projekt noch ein erhebliches Explorationspotenzial sehen und auch hier sollten wir kurzfristig mit neuen Meldungen an den Markt kommen. Historisch gesehen wurde die Gesellschaft nie ausreichend finanziert um alle Projekte umfassend zu untersuchen.

Da wir aber zuletzt sehr gute Erfolge bei der Kapitalbeschaffung erreichen konnten, sind wir nun in der Lage aggressive Explorationsprogramme durchzuführen, die Werte für Aktionäre schaffen sollten.

Aktien-Blog: Ist das Management auch auf der Suche nach neuen interessanten Projekten?

Paul Poli: Alle Firmen sagen, dass sie nach neuen Projekte und Akquisitionsmöglichkeiten Ausschau halten. Genau deswegen wird es schwierig sein, dass jedes Unternehmen diese Ziele erreichen kann. Wir sind deshalb auch glücklich, dass wir bereits spannende Explorationsziele besitzen, besonderes unsere neuen Gebiete in Thailand. Thailand ist noch eines der wenigen unerkundeten Länder in Sachen Rohstoffvorkommen und mit unserem sehr erfahrenen Explorationsteam vor Ort könnten wir hier eine Quelle für neue Projekte gefunden haben. Dies spielt besonders mit den neuen Steuerregelung, die in Australien eingeführt werden sollen, eine wichtige Rolle, da wir mit diesen Projekten nicht betroffen wären.

Aktien-Blog: Da wir gerade bei diesem leidigen Thema „neue Minensteuer“ sind. Wie siehst Du die Pläne der Regierung für die neue Steuer auf Minenunternehmen?

Paul Poli: Die Steuerpläne, die derzeit von der australischen Regierung vorgeschlagen werden, sind meiner Meinung nach unangemessen und sollten nicht eingeführt werden. Wir sind allerdings in der glücklichen Lage, dass bis zur Einführung der geplanten Steuer unsere Produktion aus den High-Grade-Goldprojekten abgeschlossen sein sollten und wir zudem erhebliche Verlustvorträge aus der Vergangenheit haben, die wir entsprechend gegenrechnen können. Es ist auch wichtig zu wissen, dass die Entwicklung einer Mine in Thailand nicht durch die vorgeschlagene steuerliche Regelung erfasst würde. Diese Tatsache ist ein wesentlicher Vorteil im Vergleich zu anderen Unternehmen, die nur Gebiete in Australien besitzen.

Aktien-Blog: Die Aktie von Matsa ist vom Höchststand schon wieder stark zurückgekommen. Glaubst Du, dass Matsa aktuell fair bewertet wird?

Paul Poli: Ich denke Matsa Resources hat eine wunderbare Zukunft vor sich und ich kann Dir versichern, dass das Management sehr hart daran arbeitet, den Wert des Unternehmens stetig zu steigern. Erst vor kurzem haben wir mit Frank Sibbel und Dave Fielding zwei sehr erfahrene Bergbauprofis zu uns ins Team geholt, um unsere Pläne umzusetzen.

Zwar ist es für mich als Vorstand und Großaktionär schwer, diese Frage neutral zu beantworten, doch ich glaube, dass wir aktuell ein gutes Investment sind und dass wir uns bemühen, eine gute Rendite für unsere Aktionäre zu erreichen.

Aktien-Blog: In welcher Form unterstützt das Investment der chinesischen Gruppe die Arbeit bei Matsa Resources?

Paul Poli: Die Beteiligung der chinesischen Investoren versetzt uns in die luxuriöse Lage, sehr gut finanziert zu sein ohne Notwendigkeit uns weiteres Kapital leihen zu müssen. Wir betrachten es als ein Joint-Venture für unser Norseman-Gold-Projekt und Teil dieses Joint-Ventures ist, dass die chinesische Gruppe die Errichtung und den Betrieb der Mühle finanziert.

Dies bedeutet, dass Matsa keine Kredite aufnehmen muss, um dieses Projekt in Produktion zu bringen, was wir hoch einzuschätzen wissen. Darüber hinaus planen die Chinesen die Exploration nach Eisenerz auf dem Norseman-Projekt komplett zu finanzieren! Auch dies ist eine wunderbare Ausgangslage für ein Juniorunternehmen. Unsere Gebiete werden aktiv exploriert und dies ohne jegliche finanzielle oder sonstige Risiken für uns. Das Management hat diese Beziehung sorgfältig aufgebaut und wir sind erfreut, dass wir einen erfolgreichen Abschluss mit einer Gruppe wie Shandong erreichen konnten.

Aktien-Blog: Paul, ich danke dir recht herzlich für das nun doch sehr ausführliche Interview.

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