Die Aktie der Commerzbank ist unter spekulativen Anlegern sehr beliebt. Doch wie steht es fundamental um die Aktie? Wie ist die Branche zu bewerten und was sagt die Charttechnik? Antworten auf diese Fragen lesen Sie hier!
Fundamentale Aussichten
Es steht schlecht um die Commerzbank: Die Bank befindet sich inmitten von Restrukturierungsmaßnahmen und hat es sich jetzt zum Ziel gesetzt, den Anteil des Staates durch eine Kapitalerhöhung deutlich zu reduzieren. Doch die Ausgabe neuer Aktien zwingt Anleger dazu, neues Kapital in die Hand zu nehmen oder aber, eine deutliche Verwässerung der Alt-Aktien zu akzeptieren. Immerhin umfasst die Kapitalmaßnahme mit 2,5 Mrd. Euro mehr als ein Drittel des Gesamtwerts der Bank. Zumindest will die Commerzbank nach Abschluss der Kapitalmaßnahme wieder eine Dividende an Aktionäre ausschütten. Unterm Strich kommen die Maßnahmen der Bank am Markt allerdings nur schlecht an: Erst heute senkten die Analysten der Credit Suisse ihr Rating von „outperform“ auf „neutral“ und legten das Kursziel bei 1,25 Euro fest.
Bewertung: 2 / 5
Sektor-Einschätzung
Der Banksektor befindet sich in einem seit Jahren andauernden Umbruch. Noch immer ist nicht klar, welchen Einfluss neue Anforderungen an die Kapitaldecke der Unternehmen auf die Branche haben werden. Viele Fondsmanager verzichten aufgrund der Komplexität der Bank-Bilanzen auf Investments im Sektor.
Bewertung: 2 / 5
Charttechnik
Die Aktie der Commerzbank kennt seit Jahren nur einen Weg: abwärts. Doch kam es zwischendurch immer wieder zu dynamischen Aufwärtsbewegungen, die Trader anlocken. Aufgrund dieser Konstellation eignet sich die Commerzbank als Zocker-Aktie. Nach dem jüngsten Ausverkauf könnte die Aktie im Bereich der Tiefs des vergangenen Jahres um 1,10 Euro einen Boden finden. Fällt die Aktie darunter, droht ein Dasein als Pennystock. Aufgrund der deutlichen Kursverluste überwiegen – sofern die Aktie jenseits von 1,10 Euro bleibt – jedoch kurzfristig die Chancen.
Bewertung 3 / 5
Gesamtmarkt
Während der Gesamtmarkt in den vergangenen Wochen neue Hochs ins Visier nahm, schwächelte die Aktie der Commerzbank. Jetzt scheint die Zypern-Problematik die Rally am Aktienmarkt zumindest vorläufig zu bremsen. Die Beteiligung der zyprischen Sparer an der Rettung des Banksektors dürfte auch im Rest Europas für Unruhe sorgen. Man kann also davon ausgehen, dass der öffentliche Fokus noch stärker auf die schwierige Rolle des gesamten Finanz-Sektors rückt. Der Gesamtmarkt liefert der Commerzbank-Aktie daher keinen Rückenwind.
Bewertung 1 / 5
Fazit
Die Commerzbank-Aktie bleibt was sie derzeit ist: Ein Papier für kurzfristig orientierte Zocker. Zwar notiert die Aktie aus charttechnischer Sicht im Bereich einer soliden Unterstützung, doch ist weiter unklar, welche negative Überraschungen der Banksektor sowie die Commerzbank an sich bergen. Von daher überwiegt bei der Commerzbank das Risiko.
Gesamt-Bewertung 2 / 5
Die Staatsschulden sind beglichen, die Integration der Dresdner schreitet Stück für Stück voran, meine Aussicht ist nicht ganz so düster. Swingtrader oder langfristig orientierte Spekulanten sollten m.E. hier zugreifen. Und wenn ein Analyst sie downgradet, sollte man bekanntermaßen erst recht ein Auge drauf haben.
Das Vertrauen in die Führung der Commerzbank ist nicht mehr gegeben. Der Wert der Commerzbank-Aktie wird dann wieder
nach oben gehen, wenn die Bank vernünftig geführt wird. Das bedeutet Herr Blessing mit Anhang müssen das Feld räumen,
die Führung abgeben. Bleibt Herr Blessing und Herr Müller an der Spitze der Bank wird der Aktienkurs weiter fallen
und wir werden Kurse sehen von 1 Euro und darunter.
Auch so manche Möchtegern Analysten die wirklich keine Ahnung haben und nur Blödsinn von sich geben tragen an den
Kursverlust der Aktie bei.
@M. Bittrich: Das Problem bei einem antizyklischen Einstieg besteht darin, dass man erst hinterher weiß, ob der Einstieg richtig war. Das gilt bei Banken um so mehr, weil eine Value-Analyse dabei so gut wie unmöglich ist. Hinzu kommen die vielen Unwägbarkeiten. Chart- und markttechnisch kann man mit langem Atem möglicherweise einsteigen. Derzeit ist aber kein Katalysator in Sicht, der der Coba nachhaltig auf die Sprünge helfen wird. Vielleicht könnte der erwähnte mögliche Personalwechsel diese Eigenschaft haben, das ist aber sehr spekulativ.