Warum es heute mehr denn je um Kapitalerhalt gehen muss

Renditen sind nach Kosten immer schwerer zu erreichen

Renditen sind nach Kosten immer schwerer zu erreichen

Wohin steuern die Aktienmärkte? Die vergangenen Wochen waren in erster Linie von Unsicherheit geprägt. Wie weit treibt die US-Notenbank die Zinswende voran und welche Auswirkungen hat dies auf Investitionen in Schwellenländern? Schaffen es Japan und Europa, die Preisspirale in Gang zu bringen und auf dem Wachstumspfad zu bleiben? Und wie schlagen sich die Unternehmen in dieser Gemengelage? Die jüngsten Quartalszahlen zeigten kein einheitliches Bild. Es gab branchenübergreifend Gewinner und Verlierer der Berichtssaison. Unternehmen, die den Markt positiv überraschen konnten, notieren heute noch immer in der Nähe ihrer Höchstkurse. Doch wer enttäuscht, wird abgestraft und muss Kursverluste hinnehmen. Diese Situation trifft passive Investoren besonders hart.

Nur aktive Ansätze lohnen sich noch

Wer statt auf aktiv verwaltete Fondsprodukte auf Indizes wie den DAX, den S&P500 oder auch einige marktbreite Varianten wie den MSCI World setzt, hat heute Gewinner und Verlierer im Depot. Die Zeit der klaren Marktrichtungen ist vorbei. Diese Situation trifft auf eine Diskussion, die seit einigen Wochen unter Fondsmanagern und Anlagestrategen hochkocht: Die Produktivität in großen Volkswirtschaften steigt nur noch wenig. Produktivität meint im volkswirtschaftlichen Sinne das Ergebnis unternehmerischen Handelns. Lag die Produktivität um die Jahrtausendwende noch bei Werten über 3 Prozent, sind es heute nur noch knapp über ein Prozent. Ähnlich sieht es auch in der Eurozone oder Japan aus. Doch auch diese Zahlen betrachten die Gesamtheit aller Unternehmen. Auszuschließen ist nicht, dass es auch heute noch Titel gibt, die sich dem allgemeinen Trend entziehen und ihre Produktivität deutlich steigern können. Doch auch hier gilt: Mit passiven Investments ist diesen Titeln nur schwer beizukommen.

Anlegern bleibt also trotz der in Europa anhaltenden Niedrigzinsphase nichts anderes übrig, als Gebühren in Kauf zu nehmen und aktiv verwaltete Fonds zu kaufen. Produkte mit einer ausgewiesenen Expertise in der Auswahl von Einzeltitel sind hier vorzuziehen. Auch einzelne Aktien könnten für Privatanleger wieder interessant werden. Wer Quartalszahlen interpretieren kann und sich an den Marktreaktionen der vergangenen Quartalssaison orientiert, kann einige Hoffnungsträger identifizieren.

Risiko oder Nullrendite?

Obwohl die Lage nicht hoffnungslos ist, scheint es so, als würden Investitionen am Kapitalmarkt immer komplizierter. Als genüge die Niedrigzinsphase nicht, sind Anleger heute auch noch gezwungen, Stock-Picking zu betreiben oder dafür zu bezahlen. Aber auch dieser Ansatz ist nicht frei von Risiken. Im derzeitigen Marktumfeld kann Überrendite nur auf Kosten anderer Marktteilnehmer gelingen. Anleger brauchen bei ihren Investments also ein besonders gutes Händchen. Wer aufs falsche Pferd setzt, macht Verluste statt Rendite. Vor allem unbedarfte Anleger müssen sich in diesem Zusammenhang fragen, ob ein Ansatz aus sicheren Anleihen und wenigen Aktieninvestments im heutigen Marktumfeld nicht die bessere Alternative ist.

Ein Gedanke zu „Warum es heute mehr denn je um Kapitalerhalt gehen muss

  1. Ingmar

    Hallo!

    Stock Picking schaffen nicht mal Profis zufriedenstellend umzusetzen. Wer für diesen vermeintlichen Profiservice auch noch bezahlt, ist wirklich dämlich. Denn dieser Umstand ist mittlerweile bekannt. Fonds verdienen an ihren Gebühren und Aufschlägen, nicht an ihrer Rendite.

    Überhaupt ist zu fragen, ob es bei den aktuellen AKtienkursen Sinn macht zu investieren?

    Die 20 bis Vierzigjäjhrigen können durchaus darauf setzen, dass die Aktienbewertungen mittelfristig wieder einbrechen werden. Dann gilt es mit passiven ETF zuzuschlagen und für den Ruhestand vorzusorgen. Dafür braucht es aber Geduld und Mut. Richtig gute Investetitionschancen sind rar gesät. Auch wenn das natürlich Bankberater anders sehen. Sie sind halt Verkäufer und wollen naturgemäß möglichst viel verkaufen und nicht nur einmal im Jahrzehnt!

    Wenn du nicht wirklich weisst was du tust, so wie Buffett zB oder richtig gute Trader, ist ein passives marktbreites Aktienengagement die beste Wahl. Allerdings damit anzufangen, wenn die Kurse an Allzeithochs stehen und seit jahren künstlich verzerrt in die Höhe getrieben wurden, ist auch nicht clever.

    Gruß

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert