Umweltschützer und Hedge Fonds: Gemeinsam gegen Kohle und für Uran?

Hedge-Fonds stehen vor einem neuen Mega-Deal: Die Private-Equity-Gesellschaften Kohlberg Kravis Roberts (KKR) und Texas Pacific beabsichtigen, den texanischen Stromversorger TXU für 44,5 Milliarden Dollar zu übernehmen. Inklusive der Schulden der Gesellschaft wäre dies die bisher größte Übernahme durch Hedge-Fonds. Das Besondere an diesem Deal ist, dass sich die Hedge-Fonds neuerdings scheinbar auch um den Klimaschutz bemühen: TXU lag vor dem Übernahmeangebot mit Umweltaktivisten im Clinch, welche den Bau von elf Kohlekraftwerken verhindern wollten. Die potentiellen Neuinvestoren haben sich bereits mit den Umweltschützern geeinigt – sollten die Hedge-Fonds TXU übernehmen, werden keine Kohlekraftwerke gebaut. Stecken hinter den Überlegungen der beiden Risikokapitalgesellschaften etwa rein philanthropische Ziele oder versuchen die Hedge-Fonds nur, der Öffentlichkeit wirtschaftlichere Alternativen schmackhaft zu machen?

Was aber ist umweltfreundlicher und wirtschaftlicher als Kohle? Für Uran-Papst James Dines ist die Antwort klar. Er stellt Uran eine goldene Zukunft in Aussicht und hält Uran auch bei einem Weltmarktpreis von 150 US-Dollar noch für rentabel. Was könnte da näher liegen, als zu vermuten, dass TXU die geplanten Kapazitäten der Kohlekraftwerke durch Atom-Strom ersetzt? Da mittlerweile auch Hedge-Fonds auf den fahrenden Uran-Zug aufspringen, beschleunige dies den Trend steigender Weltmarktpreise zusätzlich, so Uran-Experte Dines. Aufgrund des wachsenden Energiehungers von Schwellenländern und des zunehmenden Klimawandels sieht Dines für die Zukunft nur eine Wahl: Uran oder im Dunklen sitzen. Zwar handelt es sich bei James Dines um einen radikalen Verfechter aller Argumente, die für weiter steigende Uran-Preise sprechen, doch hat Dines in der Vergangenheit Recht behalten und bereits vor Jahren Uran-Aktien empfohlen.

Der lange Produktionszyklus und die offensichtliche Angebotsknappheit sorgen dafür, dass Uran bei jeder Preisfeststellung aggressiv nachgefragt wird. Experten gehen davon aus, dass Kraftwerksbetreiber auch noch zu weit höheren Preisen alles auf dem Markt befindliche Uran aufkaufen werden. Dass Uran auch noch zu teureren Preisen rentabel sein kann, zeigen die Hedge-Fonds. Wieso sonst sollten sie sich auf die Seite der Gegner von Kohlekraftwerken schlagen? Solange das Angebot durch die Inbetriebnahme neuer Uran-Minen nicht vergrößert wird und Kraftwerke bereit sind, nahezu jeden Preis zu bezahlen, ist nicht mit einer Entspannung am Uran-Markt zu rechnen.

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