Nur ein „Konjunktur-Dämpfer“: Noch zeigt sich der Dax unentschlossen

Der Geschäftsklimaindex des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) hat sich im Januar entgegen den Erwartungen leicht verschlechtert. Dennoch rechnen die Volkswirtschaftler für das Jahr 2007 mit einer stabilen konjunkturellen Entwicklung. Der jetzige Rückgang sei in erster Linie auf die Mehrwertsteuererhöhung zurückzuführen und wird von Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn als „leichter Dämpfer“ bezeichnet. Die Börsen reagieren entsprechend unbeeindruckt: Der deutsche Aktienindex notiert aktuell bei 6755 Punkten rund 0,1 Prozent im Plus. Hierfür sorgt in erster Linie Siemens. Die Aktie kann heute wegen positiver Geschäftszahlen mehr als sechs Prozent zulegen. Außerdem hat das Unternehmen neben der Übernahme des Softwareherstellers UGS in den USA auch die Ausgliederung ihres Automobilzulieferers VDO in eine börsennotierte Gesellschaft in Aussicht gestellt.

Im Schlepptau von Siemens befinden sich heute bei den Dax-Werten auch die ehemalige Siemens-Tochter Infineon und SAP unter den Gewinnern. Der Dax kratzt bereits wieder am Sechs-Jahres-Hoch. Positive Impulse aus den USA haben den Index zwar gestern wieder über die Marke von 6700 Punkten klettern lassen, allerdings sind Marktbeobachter zunehmend skeptisch und erwarten eine Korrektur. Selbst hart gesottene Anleger haben angekündigt, im Falle neuer Dax-Höchststände nur sehr vorsichtig investieren zu wollen. Das Eis wird scheinbar dünner. Obwohl die Unternehmen in erster Linie positive Zahlen vermelden, sind Anleger nervös. Der Begriff „Bullenfalle“ wird im Hinblick auf die Kursentwicklung des Dax innerhalb der letzten Tage immer häufiger erwähnt. Ein mahnendes Zeichen der Vorsicht oder doch die Chance, der trägen Masse einen Schritt zuvor zu kommen?

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