War das schon alles? Schlaflos im Vorstand!

Erst VW und dann auch Siemens, die durch Korruptionsaffären Schlagzeilen machten. Da wurde richtig locker mit Millionenbeträgen um sich geworfen, damit Betriebsräte, Funktionäre und viele andere ebenso locker drauf kamen. Eine Hand wäscht die andere, Geben und Nehmen war angesagt. Da fielen schwere Entscheidungen plötzlich leicht, winkte doch im wahrsten Sinne des Wortes ein Urlaub „all inclusive“ oder eine stattliche Überweisung auf das eigene Konto für fingierte Leistungen. Vielen ging dabei ihr Verantwortungsbewusstsein völlig flöten. Handelte es sich bei diesen Straftaten um Entgleisungen in einzelnen Unternehmen?

Ich glaube kaum, solche Machenschaften werden sich auch in anderen Gesellschaften etabliert haben, unabhängig von der Größe des Betriebes. Ich gehe davon aus, dass im Anschluss der Skandale um VW und Siemens in einigen anderen Firmen kräftig Überstunden angesagt waren, um Datenträger, Belege und anderes Beweismaterial zu vernichten. Vielleicht gingen auch wieder Millionenbeträge auf die Reise, um sich Verschwiegenheit zu erkaufen? Diesmal aber in bar. Schließlich handelt es sich dabei ja auch um einen handfesten Straftatbestand, bei dem die Staatsanwälte richtig sauer werden – da ist die Angst aufzufliegen nicht ganz unbegründet. Warum habe ich nun kein Mitleid mit den Betroffenen, die der Gedanke an ihren letzten Urlaub nicht einschlafen lässt und die sich nun Nacht für Nacht zu Recht unruhig und schweißgebadet in ihren Betten wälzen?

Über den Autor:

Andreas König beschäftigt sich seit rund zwanzig Jahren mit der Börse und hat sich auf Handelssysteme spezialisiert. Auf seiner Webseite Yellow Casa bietet König Interessenten kostenlos Einblick in die Thematik. Innerhalb der vergangenen Jahre konnte das Handelssystem von Yellow Casa durch den Handel mit Derivaten eine beeindruckende Performance erzielen.

Ein Gedanke zu „War das schon alles? Schlaflos im Vorstand!

  1. M.Bittrich

    Immerhin:
    „Im vergangenen Jahr liefen 54 Prozent aller Änderungen im Top-Management unplanmäßig ab – so viele wie nie seit Beginn der Untersuchung 1995. Für die Fachleute von Booz Allen ist der Grund klar: Die Vorstände werden stärker nach ihrer tatsächlichen Leistung beurteilt. … Im deutschsprachigen Raum ist der Druck auf die Manager besonders hoch. Eindrucksvoll belegt das die durchschnittliche Verweildauer an der Spitze eines Unternehmens: Von bisher 7,2 Jahren sank sie auf 5,7 Jahre. Weltweit beträgt die durchschnittliche Amtszeit 7,8 Jahre … Allzu oft wechsele ein scheidender Vorstandsvorsitzender einfach auf den Chefposten des Aufsichtsrats – eine transparente Kontrolle seines Nachfolgers ist so kaum möglich. Und das kostet bares Geld: Laut Booz Allen entwickeln sich Unternehmen mit einem ehemaligen CEO im Aufsichtsrat durchgängig schlechter als andere Unternehmen“

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