Neue Hiobsbotschaften: Breitet sich die Kreditkrise weiter aus?

RohstoffraketenFür die Redaktion des Börsenbriefs Rohstoffraketen steht die zweite Phase der Kreditkrise unmittelbar bevor. Die Probleme, die im Sommer im Subprime-Sektor begonnen haben, wirkten sich mittlerweile auf andere Bereiche des globalen Kreditmarktes, wie beispielsweise allgemeine Hypotheken, Konsumentenkredite oder Gewerbeimmobilien, aus. Für den Börsenbrief basieren komplexe Finanzkonstruktionen auf der Annahme, dass Risiken einer mathematischen Normalverteilung unterliegen. Die vergangenen Jahre hätten allerdings gezeigt, dass gerade Extremsituationen immer wieder auftreten und diese Risiken durch verbriefte Wertpapiere systematisch unterschätzt werden.

Innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre hätte gerade der Finanzsektor von der deutlichen Ausweitung solcher Finanzkonstruktionen profitiert. Durch die jüngsten Probleme habe sich der „aufgeblähte“ Bereich der verbrieften Wertpapiere jedoch zu einem Risiko für die gesamte Branche entwickelt. Nach den Schieflagen der IKB und der SachsenLB sei nun die Apotheker- und Ärztebank (APO-Bank) ins Schlingern geraten. Grund sei das äußerst riskante Anlageverhalten einer irischen Tochter der APO-Bank: Hier sollen knapp 1,3 Millionen US-Dollar (USD) in obskure Finanzkonstruktionen investiert worden sein. Da die irische Gesellschaft ihr Investment mit dem Faktor 25 gehebelt haben soll, steht mittlerweile ein Betrag von rund 34 Milliarden USD im Raum.

Obwohl sich die APO-Bank selbst nicht als Teil einer Krise sieht und kritische Medienberichte dementiert hat, muss nach Ansicht des Börsenbriefs Rohstoffraketen rund die Hälfte des Betrags von ungefähr 34 Milliarden USD als verloren angesehen werden. Angesichts der neuerlichen Warnsignale rät der Börsenbrief konsequent dazu, Aktien aus dem Bankensektor zu meiden. Obwohl die Medien in den vergangenen Wochen verstärkt vor den Risiken einer Inflation warnen, sieht der Börsenbrief aufgrund der Kreditverknappung kurzfristig eher die Gefahr eines kurzen deflationären Schocks. Bis zum Jahr 2012 sei das Risiko einer Hyperinflation allerdings nach wie vor sehr hoch, so Rohstoffraketen.

2 Gedanken zu „Neue Hiobsbotschaften: Breitet sich die Kreditkrise weiter aus?

  1. Rohstoffaktionär

    Wenn jetzt die 2. Kreditkrise kommen sollte wie im August, dann wird es aber auch wieder die Rohstoffwerte mitreissen oder glauben Sie das man sich vom Gesamtmarkt abkoppeln kann?

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  2. Nico Popp

    Ich denke, dass ein kurzer und schneller Kursrutsch an den Börsen auch Rohstoffe unter Druck setzen wird. Gerade bei Gold und anderen Rohstoffen, die in den letzten Wochen gut gelaufen sind, gibt es Korrekturpotential. Mittelfristig bleiben Rohstoffe für mich allerdings ein sicherer Hafen.

    Ob eine kleinere Korrektur Rohstoff-Aktien so mitnehmen wird, wie im August, bezweifle ich. Sollten die August-Tiefs bei aussichtsreichen Explorern wie Forsys Metals oder Adanac noch einmal unterschritten werden, wäre das für mich ein deutliches Warnsignal für alle Märkte.

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