Die Aktienmärkte steigen und steigen. Allerdings steigen in gleichem Maße auch die Bewertungen, so dass mittlerweile teilweise wieder Bewertungsniveaus erreicht werden, die wir zuletzt vor dem Ausbruch der Krise gesehen haben. Kein Wunder also, dass es Skeptiker gibt, die auf das Problem aufmerksam machen. Wenn also die Aktien nicht mehr günstig sind, warum steigen sie dann weiter?
Die Notenbanken haben aufgrund der Krise und zur Abmilderung der Folgen die Zinszügel extrem gelockert. Natürlich lässt sich darüber streiten, was davon wo ankommt, aber das ist zunächst ein anderes Thema. Mit den niedrigen Zinsen – und das dürfte zumindest jeder bemerken – erhält man sein Guthaben in einer Größenordnung verzinst, dass sich viele Anleger verwundert die Augen reiben. Kein Wunder also, dass man durchaus bereit ist, anstelle des „Minizinses“ etwas mehr Risiko einzugehen und dafür eine erträgliche Rendite zu erhalten. Und so wandert das Geld trotz hoher Bewertungen weiter an den Aktienmarkt. Ob nun direkt vom Kleinanleger oder indirekt über einen Fonds. Selbst große Akteure nutzen die Gelegenheit, sich günstig zu verschulden und das Geld direkt zu investieren.
Die Sache mit dem Mann und dem Hund
Optimisten verweisen darauf, dass sich die Konjunkturaussichten allmählich aufhellen, so dass die hohen Bewertungszustände durchaus auch wieder abgebaut werden können. Es darf aber durchaus die Frage gestellt werden, was aus der letzten Krise gelernt wurde. Immerhin zeigt sich, dass der weltweite Konjunkturmotor USA nicht mehr ganz so rund läuft. Bislang war das System relativ einfach: Die USA konsumieren, das Ausland finanziert das Leben auf Pump und die weltweite Konjunktur läuft. Es zeigt sich allerdings mittlerweile, dass die Nachfrage nach US-Staatsanleihen längst nicht mehr in einem zufriedenstellenden Bereich ist. Auch der Anstieg bei Gold offenbart, dass der eine oder andere eine Zeit steigender Inflation erwartet. Die hohe Staatsverschuldung lässt zudem keine großen Spielräume mehr zu, so dass die Auswirkungen einer erneut aufflammenden Krise sicherlich deutlicher zu spüren
sind.
André Kostolany bezeichnete den Verlauf einer Aktie einmal mit einem Mann, der seinen Hund ausführt. Mal rennt der Hund voraus, mal hinterher. Der Mann stellt dabei die faire Bewertung einer Aktie dar, der Hund den aktuellen Kurs. Aktuell dürfte der Hund wieder voraus rennen. Eine profitable Bewegung ist somit zu erwarten, wenn dieser wieder zurückfällt. Solange aber die Liquidität weiter an den Markt drängt, könnte der Hund weiter rennen.
Schönen guten Tag Herr Feuerstein,
wie Kostolany schon sagte: „Ka Geld, ka Musik!“.
Wo die Musik gespielt wird, ist ganz gleich. Sehr richtig.
Nur eine kleine Verbesserung: der „Mann“ ist nicht der faire Wert einer Aktie, sondern der „Mann“ ist laut Kostolany die ständig wachsende Wirtschaft.
Der „fairste“ Wert einer Aktie, ist immer der gehandelte.
In diesem Sinne, hochachtungsvoll
Ihr Börsenphilosoph
Sehr gute Anmerkung als Kommentar! Herr Börsenphilosoph =)
Kosto mag ich:
Bankkrisen? Staatsbankrott? Darauf gibt es nur eine Antwort: „Viel Lärm um nichts!“
Steffens-Daily vom 22.06.2009: Ifo-Index: Zeichen fuer eine Stabilisierung der Wirtschaft?
Unterer Teil, dort Redet quasi Kostolany über Bankenpleiten und Staatsbankrotte… :
http://www.stockstreet.de/Steffens-Daily_Ifo-Index-Zeichen-fuer-eine-Stabilisierung-der-Wirtschaft_881
Lohnt sich!
😉