Die Schiefergas-Schwemme in Amerika produziert wegen dem damit verbundenen Preisverfall nicht nur Gewinner. Speziell mittelfristig sollten von dem Trend aber Unternehmen profitieren, die das billige Gas in andere Teile der Welt transportieren. Genau das ist die Aufgabe der in Monte Carlo ansässigen GasLog Ltd. Und die damit verbundenen Chancen für das Unternehmen scheinen langsam auch die Börsianer zu würdigen.
Liebe auf den ersten Blick war die Beziehung zwischen GasLog und der Börse sicherlich nicht. Gleich am ersten Handelstag fiel der Kurs Ende März in New York um 11 Prozent auf 12,41 Dollar. Den Ausgabepreis von 14 Dollar hat der Titel seitdem nie mehr gesehen, obwohl der Ausgabepreis gegenüber der ursprünglichen Angebotsspanne von 16 bis 18 Dollar bereits gesenkt worden war. Im Tief fiel die Notiz bis auf 8,95 Dollar, doch seit Juni scheint der Kursverfall ausgestanden zu sein und es geht endlich langsam aufwärts.
Und die günstigen Rahmendaten für die Branche sprechen dafür, dass sich diese Erholung weiter fortsetzen wird. In den kommenden Jahren ist in den USA jedenfalls mit einem Boom beim Export von Flüssiggas (LNG) zu rechnen. Davon sollte GasLog an vorderster Front profitieren, weil die Zahl der Transportschiffe bis 2016 von derzeit 2 auf 10 steigen wird. Weil man aber noch auf die Fertigstellung eines Großteils der Flotte warten muss, wird sich der Boom erst mittelfristig in den Geschäftszahlen niederschlagen. Im ersten Quartal ist der Gewinn bereits von 5,0 Millionen Dollar auf 2,2 Millionen Dollar gefallen, während der Umsatz um 2 Prozent auf 16,6 Milionen Dollar zulegte.
GasLog mit attraktiven Dividendenplänen
Auch bei der Bekanntgabe der Halbjahreszahlen ist wegen der Kosten für den Börsengang und dem Ausbau der Flotte nicht mit Wunderdingen zu rechnen, da der Vorstand bereits für das Gesamtjahr einen Gewinnrückgang angekündigt hat. Ab dem nächsten Jahr soll es dann aber mit den Ergebnissen richtig aufwärts gehen. Analysten rechnen da dann mit einem Umsatzanstieg von 69,38 Millionen auf 148,39 Millionen Dollar und mit einem Sprung beim Gewinn je Aktie von 0,16 auf 0,67 Dollar. Die derzeit noch hohe Bewertung wird sich dadurch dann relativieren.
Interessant an dem Titel ist auch die geplante Dividendenpolitik. Ab dem vierten Quartal sollen die Ausschüttung aufgenommen werden und zu Beginn wird es eine Dividende von 0,11 Dollar je Aktie geben. Auf das Jahr hochgerechnet ergibt sich daraus beim aktuellen Kursniveau immerhin eine Rendite von 4,3%. Wobei der Vorstand bereits angekündigt hat, bei steigenden Gewinnen auch den Ausschüttungsansatz anzuheben.