Traden mit Indikatoren: Wie funktioniert eigentlich der MACD?

Der MACD ist einer der beliebtesten Trading-Indikatoren. In diesem Artikel möchte ich ein wenig auf die Funktionsweise diese Indikators eingehen. Hierbei soll ersichtlich werden, wie dieser Indikator berechnet wird und wie dieser getradet werden kann.

Aufbau

Zunächst der Aufbau des Indikators, hierdurch soll ersichtlich werden, wie die angezeigten Werte zustande kommen, denn durch die transparente Funktionsweise wird dem Anwender bewusster, wie dieser Indikator richtig einzusetzen ist.

Der MACD besteht aus drei Parametern:

  • Dem kurzfristigen gleitenden Durchschnitt (meist 12)
  • Dem langfristigen gleitenden Durchschnitt (meist 26)
  • Sowie der Signalline, die der gleitende Durchschnitt des MACD darstellt.

Der Indikator wird berechnet, indem vom kurzfristige Durchschnitt der längerfristige Durchschnitt abgezogen wird. Bei diesen Durchschnitten handelt es sich um sogenannte „Expotentielle Durchschnitte“, die schneller auf Bewegungen reagieren, als einfache gleitende Durchschnitte.

Hierdurch ergibt sich immer ein über- bzw. unterschreiten des MACD beim Wert Null, sobald sich die beiden Durchschnitte kreuzen. Liegt der MACD über der Null-Linie wird von einem bullischen Szenario ausgegangen, darunter von einem bearischen Szenario.

Der folgende Chart macht dies deutlich:

Hier ist ganz deutlich zu sehen, dass der MACD jedesmal über die Null-Linie steigt, sobald der grüne Durchschnitt (12 Tage) über den roten Durchschnitt (26 Tage) steigt.

Signallinie

Bei der Signallinie handelt es sich um einen weiteren expotentiellen Durchschnitt, allerdings vom MACD selbst.

Die Kreuzung der Null-Linie erfolgt meist zeitversetzt, wenn der Trend sich mittlerweile bereits gedreht hat. Der MACD überkreuzt die Signallinie meist einige Zeit früher und hierdurch entfällt das verzögerte Signal. Diese Eigenschaft, dass der MACD-Indikator nicht sehr zeitverzögert reagiert, macht diesen im Vergleich zu gleitenden Durchschnitten so beliebt. Wie im Beispiel zu ersehen ist, werden die Trendwenden durch das überkreuzen der Signallinie frühzeitig angezeigt:

Divergenzen

Neben diesen häufig verwenden Signalen, generiert der MACD allerdings manchmal ein weiteres Signal, dass eine noch stärkeres Signal ist, die sogenannte Divergenz.

Eine Divergenz stellt sich so dar, dass der Kurs beispielsweise immer wieder neuere Tiefs erreicht, der MACD allerdings nach und nach ansteigt. Dies Signalisiert ein nachlassendes Momentum im Verkaufsdruck und kündigt eine Trendwende an, wie im folgenden Beispiel sehr klar zu erkennen ist:

Zusammenfassung

Der MACD enthält eine Vielzahl von Signalmöglichkeiten:

  • Liegt der MACD über der Null-Linie ist das Bild eher bullisch, ansonsten bearisch.
  • Das Überschreiten der Signallinie generiert ein Kaufsignal, sowie das unterschreiten ein Verkaufssignal.
  • Die Divergenzen deuten schon frühzeitg eine Trendwende an.

Der MACD ist ein hilfreicher Indikator, insbesondere bei bestehenden Trends, allerdings werden bei Werten die sich in Seitwärtsbewegungen befinden, viele Fehlsignale produziert und die Verwendung des MACD hier nicht sinnvoll. Aus diesem Grund sollte der MACD auch niemals das einzige Entscheidungsmedium sein, sondern eine Ergänzung zur technischen Analyse darstellen.

3 Gedanken zu „Traden mit Indikatoren: Wie funktioniert eigentlich der MACD?

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