Wie gewonnen, so zerronnen. So könnte man den Kursverlauf der großen Indizes in dieser Woche beschreiben. Nachdem die Aktienmärkte in den ersten Tagen der Woche steigen konnten, wurden die Gewinne zum Ende der Woche fast gänzlich wieder abgegeben. Der Dax-Index verliert heute zwei Prozent und notiert mit 4338 Punkten noch immer mehr als einhundert Punkte über dem Niveau zum Wochenbeginn. Anders der Dow-Jones-Index: Der heutige Verlust von 1,8 Prozent bringt den Index auf exakt 8000 Punkte. Ein Niveau, das sogar etwas tiefer liegt, als zu Wochenbeginn. Kursbestimmend sind dies- und jenseits des Atlantiks die Diskussionen über Bankenrettungen.
Lasst die Banken endlich hops gehen. Keine dieser „Luftnummern“ brauchen wir für die Zukunft. Wenn das Bankensystem ruiniert ist, dann ist das zwar den Aufsichtsorganen (Regierungen)geschuldet, aber ein generelles umdenken kommt nur mit neuen Banken zu stande. Arbeitsplätze ist auch kein Thema, denn die neuen Banken brauchen genau so viele Mitarbeiter, wie die alten. Und der Staat hat dann lediglich seine Aufsichtspflicht auszuüben und keine Beteiligungen mit Mitspracherechten, die eh nur hinderlich sein würden. Das System ist stimmig, nur die Aufsicht wurde sträflich vernachlässigt. Aber über Strafverfolgung möchte ich mich jetzt nicht auslassen.
Zu diesem Schritt traut sich bislang niemand. Ich denke auch nicht, dass die Regierungen Untätigkeit so positiv verkaufen können. Daher wird es wohl früher oder später Bad Banks geben. Hinzu kommt, dass die Folgen einer Kettenreaktion im Finanzsystem völlig unabsehbar sind. Es ist daher auch ein großes Risiko, die Banken einfach pleite gehen zu lassen.
Niemand hat ein Patentrezept und die Folgen der staatlichen Interventionen werden wir wohl auch erst in einigen Jahren beurteilen können. Wichtig ist es nach meiner Ansicht, sich mit sämtlichen Handlungsoptionen intensiv auseinander zu setzen, um eine möglichst gute Lösung zu erreichen – am besten international abgestimmt: Eine globale Lösung, bei der sämtliches „Bilanzgift“ offengelegt wird.
Die Stimmen, die radikalere Maßnahmen fordern, mehren sich:
http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,604759,00.html