Mittel gegen die Schweinegrippe: „Tamiflu“ und „Relenza“ können eine Pandemie verhindern

Die Suche nach einem Impfstoff gegen die Schweinegrippe kann noch Monate dauernMehr als einhundert Tote in Mexiko, Erkrankte in den USA sowie Verdachtsfälle in Europa und Asien: Die Schweinegrippe weckt Erinnerungen an die SARS-Epidemie oder die Vogelgrippe. Tatsächlich ist die neu entdeckte Schweinegrippe (H1N1) entfernt mit der Vogelgrippe (H5N1) verwandt und sogar Gemeinsamkeiten mit dem Erreger der „Spanischen Grippe“ konnten bereits festgestellt werden. In den Jahren 1918 und 1919 führte diese Form der Grippe erstmals zu einer Pandemie – also einer kontinentübergreifenden Infektionskrankheit. Die „Spanische Grippe“ forderte bis zu 40 Millionen Todesopfer. Auch im Zuge der sich kontinuierlich ausbreitenden Schweinegrippe warnen Mediziner und Virologen vor der Gefahr einer Pandemie.

Dank besseren hygienischen Bedingungen sowie Medikamenten könnte eine weltweite Ausbreitung der Schweinegrippe doch noch verhindert werden. Zwar gibt es bislang keinen Impfstoff gegen die neue Form der Grippe, doch können bestehende Wirkstoffe wie Zanamivir, Oseltamivir oder Amantadin innerhalb der ersten 24 Stunden nach einer Infektion den Patienten helfen. Auch zur Vorsorge und um Infektionen zu verhindern, können die Medikamente eingenommen werden. Der Wirkstoff Zanamivir kommt in dem Medikament „Relenza“ vor, das von GlaxoSmithKline vertrieben wird. Bekannter als „Relenza“ ist allerdings „Tamiflu“ von Roche, welches den Wirkstoff Oseltamivir enthält, der die Ausbreitung von Grippe-Viren zwar nicht stoppen kann, aber nachweislich behindert.

Mit Hilfe dieser Medikamente würde eine derart schnelle Ausbreitung der Schweinegrippe wie während der Pandemie nach dem Ersten Weltkrieg zumindest unwahrscheinlich, so Mediziner. Allerdings beunruhigen offensichtliche Parallelen zwischen beiden Erregern die Wissenschaftler. Auch die Suche nach einem Impfstoff könnte nach Einschätzung von Forschern Monate dauern. Sanofi-Aventis hat bereits 2007 einen Impfstoff gegen die Vogelgrippe entwickelt und könnte auch bei der Schweinegrippe Vorreiter im Kampf gegen eine Epidemie sein. Aber auch Pharmaunternehmen wie Novartis oder GlaxoSmithKline entwickeln Grippe-Impfstoffe.

Da sich die Schweinegrippe scheinbar leicht von Mensch zu Mensch überträgt und das Ursprungsland der „Mexikanischen Grippe“ durch eine hohe Bevölkerungsdichte gekennzeichnet ist, gehen Virologen von einer weiteren Ausbreitung aus. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt bereits vor einer Pandemie – der Wettlauf der Pharmakonzerne um einen Impfstoff gegen die Schweinegrippe dürfte daher für einige Opfer der Grippe vergeblich sein. Hoffnung machen allerdings Medikamente wie „Tamiflu“ oder „Relenza“: Die Hersteller haben bereits angekündigt, binnen kürzester Zeit große Mengen der Grippe-Medikamente liefern zu können. Da diese Medikamente insbesondere das Risiko einer Ansteckung verringern, könnte ein rechtzeitiger Einsatz von „Tamiflu“ und „Relenza“ neben der Hilfe für Millionen von potentiellen Grippe-Opfern auch viel Geld in die Kassen der Hersteller Roche und GlaxoSmithKline spülen.

8 Gedanken zu „Mittel gegen die Schweinegrippe: „Tamiflu“ und „Relenza“ können eine Pandemie verhindern

  1. Engelhardt

    Wenn Menschen daran sterben könne… ist es mir Grund genug Panik vor der Schweinegrippe zu kriegen.
    Wenn innerhalb von ein paar Tagen ein Virus sich so schnell ausbreitet, kann mir keiner erzählen dass es harmlos sei.

    Es mag sein, dass es gefährlichere Erkrankungen gibt… aber wer weiß woher die Schweinegrippe tatsächlich kommt. Aus welchem Labor oder Testgelände.

    Antworten
  2. Siggi Block

    Hallo,

    In Google ist mittlerweile eine sehr gute Zusamenstellung über Pandemievorsorgemaßnahmen zu finden:
    http://suche.t-online.de/fast-cgi/tsc?q=Hygienema%C3%9Fnahmen+im+Pandemiefall&encQuery=hygienema%C3%9Fnahmen+im+Pandemiefall&lang=any&mandant=toi&device=html&portallanguage=de&userlanguage=de&dia=suche&context=internet-tab&tpc=internet&ptl=std&classification=internet-tab_internet_std&start=0&num=10&ocr=yes&type=all&sb=top&more=none&x=12&y=13
    Gruß
    Sigi

    Antworten
  3. TBX

    Es gibt leider auch Gruppierungen die durch solche Pandemien profitieren!
    Die Medienmogule sind glücklich, wenn auf ihren Sendern Blut fließt. Dramen verkaufen sich fast so gut wie Krieg und Sex. Die Konsumenten wollen jedoch etwas schnell fass- und greifbares, das irgendwo hin führt….

    Allerdings muss lässt sich laut Adam Lass auch hierbei profitieren, wenn man in die richtigen Aktien investiert.
    Auf http://blog.taipan-online.de/443/2009/die-unsichtbare-seuche/
    gibt es einen Bericht über das Pro und Kontra solcher seuchen!

    Grüße

    Tobi

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert