Nachdem am vergangenen Dienstag bereits der ehemalige Vorstandsvorsitzende Bernhard Termühlen über Goldman Sachs 3,9 Millionen MLP-Aktien platzieren ließ, hat nun auch die Landesbank Berlin ihre Beteiligung an MLP von 9,9 Prozent auf 7 Prozent reduziert. Wissen die Großaktionäre etwa mehr? Vor der Umsetzung der neuen EU-Vermittlerrichtlinie und der damit verbundenen Dokumentationspflichten gibt es in einschlägigen Internetforen Gerüchte, wonach einige Marktteilnehmer eine Gewinnwarnung bei MLP erwarten. Ferner verläuft das Auslandsgeschäft angeblich desolat – nach Gerüchten aus Branchenkreisen soll es in Spanien nur noch weniger als zwanzig Berater geben und auch in den Niederlanden soll die Zahl der Berater deutlich geschrumpft sein.
Seit dem Ende des Aktienrückkaufprogramms schwächelt zudem der Aktienkurs. Viel Arbeit für den erst kürzlich eingestellten neuen Vertriebsvorstand und den für weitere fünf Jahre ins Amt gewählten Vorstandsvorsitzenden. In der Versicherungsbranche zeichnet sich zudem eine stärkere Konzentration auf wenige Vertriebskanäle ab – viele nebenberuflich tätigen Vermittler werden die grundlegenden Veränderungen beruflich nicht überleben. Es darf bezweifelt werden, dass in Deutschland rund 500.000 „Finanzdienstleister“ gebraucht werden. Nicht nur wegen der Insiderverkäufe befindet sich MLP in einer Situation, in der die Aktie des Finanzdienstleisters kritisch betrachtet werden muss.
Jein. Versicherungen und Banken sind u.a. die größten Gläubiger des deutschen Staates. Und der Staat dreht sich selber den Geldhahn zu? Niemals. Die Nebenberufler bleiben als Kontakter nach wie vor aktiv, haben nur keinen Zulassungsstatus mehr, aber werden weiterhin ihre Verwandten und Bekannten verschachern. Die ex-Nebenberufler würden selbst dann noch aktiv sein, wenn jeder Finanz(be)rater harte Prüfungen wie ein Wirtschafsprüfer oder Steuerberater ablegen müsste.
Wenn man darüber hinaus die ganzen Ausnahmen betrachtet, welche Institutionen fein raus sind bei den Pflichtweiterbildungen (und das sind die idR schwächsten Berater, d.h. die am Schalter), dann gute Nacht! Nichts wird besser, nur anders.
Und kaum ist man mit Basel II, Transparenzrichtlinie-Umsetzungsgestz und MiFID durch, denkt man sich die Abgeltungssteuer aus, Hauptsache der Moloch erhält sich selber am Leben…
Pünktlich dazu eine neue Software 😉
„Auf umfassenden Risikoanalysen fußen die qualifizierten Produktempfehlungen von VERA.7, der neuen Beratungssoftware von i.S^2.
…
Was Berater früher nur mit jahrelanger Erfahrung und ausführlichen Produktschulungen leisten konnten, nimmt ihnen heute VERA.7 ab. Die Software unterbreitet dem Kunden immer ein noch günstigeres Angebot in Form der Beitragsermittlung und -übersicht. Technisch funktioniert das durch Anbindung an die Rechenkerne von Versicherern und die ausgefeilte Empfehlungslogik….“
man lese dazu den aktuellen capital … artikel.
frech ist es, dass MLP sich als MAKLER sieht … aber seine berater (scheinselbstaendig?) fungieren als ganz normale vertreter nach §84 HGB … wenn das beim kunden nicht klargestellt wird, ist das in meinen augen irrefuehrung.
leider kann man den werten hochschulabsolventen (vor stolz platzend in manchen faellen 😉 ) ja fast alles erzaehlen … vor allem das thema „auf augenhoehe“ beraten …
hier sollte eine klarstellung angestrebt werden ! sonst ist die eu-richtlinie wieder mal ad absurdum gefuehrt.
IMHO
25.05.2007 19:26
Termühlen hält nur noch 1,56% an MLP
WIESLOCH (Dow Jones)–Der ehemalige Vorstandsvorsitzenden der MLP AG (Nachrichten/Aktienkurs), Bernhard Termühlen hält nur noch 1,7 Mio Stimmen bzw 1,56% an dem Finanzdienstleister. Termühlen bzw seine Termühlen Beteiligungen Verwaltungs GmbH hätten am 22. Mai die Schwellen von 5% bzw 3% der Aktien unterschritten, teilte die in Wiesloch ansässige MLP AG am Freitag mit.
Termühlen hatte am Dienstag bereits Angaben von Händlern bestätigt, 3,9 Mio Aktien veräußert zu haben. Er hatte sich aber nicht dazu äußern wollen, wie viele MLP-Aktien er nach dem Verkauf der 3,9 Mio Anteilsscheine noch hält. Im Geschäftsbericht 2006 hatte MLP die Beteiligung Termühlens zum Jahresende mit rund 10% angegeben. Marktbeobachter hatten daraus geschlossen, dass der ehemalige CEO damit noch etwa 6,1% an MLP halten müsste.
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