Historisch gesehen nehmen Aktienumsätze und –bestände weltweit kontinuierlich zu. Da erstaunt es nicht weiter, dass neben dem klassischen Börsenhandel immer mehr börsenähnliche Handelsplätze und Netzwerke wie Pilze aus dem Boden schießen. Diese sogenanten MTFs (kurz für Multilateral Trading Facilities) haben exotische Namen wie Chi-X, BATS und Turquoise, um nur einige zu nennen, stehen mit etablierten Handelsplätzen wie beispielsweise der Deutschen Börse AG oder dem London Stock Exchange in reger Konkurrenz. Dank schneller und günstiger Transaktionsabwicklung werden die erfolgreichsten unter ihnen mehr und mehr Handelsumsätze übernehmen, die bisher den klassischen Primärbörsen überlassen waren.
Hohe Nachfrage, enge Spreads
Auf Grund des zunehmenden Handelsvolumens können MTFs oft bessere Kurse stellen als traditionelle Handelsplätze, und bieten somit eine sinnvolle Alternative oder Ergänzung zum herkömmlichen Aktienhandel. Insgesamt machen MTFs bereits 40 Prozent der Gesamtliquidität des weltweit gehandelten Aktienvolumens aus, und dementsprechend eng fallen auch die Spreads aus. Hintergrund hierfür ist die klassische Dynamik zwischen Angebot und Nachfrage: Je mehr sich diese in einem bestimmten Zeitraum konzentrieren, desto geringer wird der Unterschied zwischen Kauf- und Verkaufskurs. Für Marktteilnehmer im Daytrading- oder sogar Scalping-Bereich, wo extrem kurze Haltedauern bevorzugt werden oder sogar Hauptteil der Strategie sind, ist dies die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Trading. Je kürzer die Haltedauer, desto höher sind meistens die bewegten Positionsgrößen, und jeder gesparte Cent ist sein Gewicht in Gold wert.
MTF für CFD Trader
Für den CFD Trader bedeutet das, dass ein Broker mit alternativen Marktzugängen im Angebot seine Order im Hintergrund immer automatisch an dem Handelsplatz mit dem engsten Spread platzieren wird. Diese Art des „Clever Rooting“ wird auch als Hybrid bezeichnet, da die Suche nach den jeweils besten Geld-/Briefkursen automatisch auf allen Börsenplätzen stattfindet, unabhängig davon, ob es sich um eine Primärbörse oder einen MTF handelt. Vorausgesetzt, der CFD Broker unterstützt diese relativ neue Technologie, besteht der einzige Unterschied für Trader darin, dass die Kurse für Aktien CFDs in Zukunft noch besser werden – bis hin zu einem Spread von Null.
Noch höhere Liquidität dank Dark Pools
In der ersten Juniwoche wurden 45 Prozent aller Trades von IG Kundenkonten teils von MTFs gefüllt; die durchschnittliche Ersparnis gegenüber regulären Trades belief sich auf 3,26 Basispunkte über dem primären Kurs. Durch den Zugang auf sogenannte Dark Pools, also Orders, die nicht im Orderbuch angezeigt werden, aber dennoch als Gegenposition verfügbar sind, sind die Chancen zur Optimierung noch längst nicht ausgeschöpft. Bisher werden 12 Prozent aller IG Trades via Dark Pools gefüllt; die Durchschnittsersparnis beträft hier 7,85 Basispunkte. Der Handel mit MTFs und Dark Pool Liquidity war bis vor kurzem nur institutionellen Investoren vorbehalten; inzwischen bieten etablierte Broker diese Möglichkeit auch für Privatkunden an.