Die Staatsanwaltschaft Frankfurt durchsuchte am Donnerstag mehrere Geschäftsräume der Deutschen Bank. Laut der Behörde wurde die Razzia durch den Verdacht der Geldwäsche ausgelöst.
Dabei bezog sie sich auf Daten aus den Panama Papers sowie den Offshore Leaks, zwei internationalen Rechercheprojekten zu Steueroasen aus dem Jahr 2016. Die Recherchen enthüllten, dass Banken international massiv und systematisch Beihilfe zur Steuerhinterziehung leisteten – darunter auch 28 Banken aus Deutschland.
Ermittlungen wegen unterlassener Anzeigepflicht
Laut der Staatsanwaltschaft richten sich die Ermittlungen gegen zwei Mitarbeiter sowie weitere Verantwortliche bei der Bank, die bislang noch nicht identifiziert worden sind. Den Beschuldigten wird vorgeworfen, pflichtwidrig keine Anzeige erstattet zu haben, obwohl ihnen ausreichende Anhaltspunkte dafür vorgelegen hätten, dass sich ihre Kunden der Geldwäsche schuldig machten.
„Wir waren der Ansicht, dass wir den Behörden alle relevanten Informationen zu den Panama Papers bereitgestellt hatten“, erklärte die Deutsche Bank. Man werde eng mit der Staatsanwaltschaft kooperieren.
Aktie bricht wieder ein
Die Razzia wirkte sich abrupt auf den sich bis dahin erholenden Aktienkurs des Finanzinstituts aus. Sie sackten zwischenzeitlich um bis zu 4,89 Prozent auf 8,172 Euro ab. Damit näherten sich die Kurse dem erst am Dienstag vergangener Woche erreichten Rekordtief von 8,054 Euro. Am Mittag wiesen sie noch ein Minus von 3,35 Prozent aus.
In den vergangenen Tagen konnte die Aktie noch von der allgemeinen Markterholung profitieren. Zuvor hatten globale Konjunktursorgen die Papiere auf den tiefsten Stand ihrer Geschichte gedrückt.
Jetzt drohen die Anteilsscheine den Abwärtstrend erneut aufzunehmen. Im bisherigen Jahresverlauf verzeichnen die Aktien der Deutschen Bank einen Verlust von aktuell knapp 48 Prozent. Damit sind die Papiere derzeit der schlechteste Dax-Wert.
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