Obwohl der Dow-Jones-Index gestern nach einem Rutsch um mehr als 800 Punkte auf 9525 Punkte fast wieder die Marke von 10.000 Punkten zurückerobern konnte, drücken heute erneut schlechte Nachrichten auf die Kurse. Island gerät zunehmend in den Sog der Finanzkrise. Nachdem Russland dem Inselstaat kurzfristig einen Kredit über vier Milliarden Euro gewährt hatte, fror die isländische Regierung den Wechselkurs der isländischen Krone ein und übernahm die Kontrolle über Teile des Bankensystems. Regierungsvertreter scheuen nicht einmal mehr davor zurück, vor der Gefahr eines „Staatsbankrotts“ zu warnen.
Ebenso verunsicherten Berichte aus Großbritannien, wonach die Großbanken Lloyds, Barclays und Royal Bank of Scotland dringende Finanzspritzen des Staates angefordert haben sollen. Barclays hat die Meldungen inzwischen wieder dementiert. An den Börsen führen diese Nachrichten zu ungewöhnlichen Kursbewegungen. Erschien vielen Marktteilnehmern bereits der gestrige Kursverlauf des Dow-Jones-Index als „verrückt“, dürften die jüngsten Kursbewegungen bei Volkswagen ähnliche Attribute verdient haben: Die Aktie von Volkswagen notiert derzeit mit 421 Euro mehr als vierzig Prozent im Plus. Somit ist der Autobauer deutlich höher bewertet, als die restlichen deutschen Automobilhersteller zusammen. Beobachter machen panische Eindeckungskäufe für den deutlichen Kurssprung verantwortlich.
Die teilweise völlig „irrationalen“ Kursbewegungen der vergangenen Tage zeigen, dass die Aktienmärkte in einer tiefen Krise stecken. Wellenreiter-Invest hat die momentane Situation mit früheren Blasen verglichen und zeigt Ursachen und Regelmäßigkeiten außergewöhnlicher Marktsituationen auf. Dabei kommt der Autor zu dem Entschluss, dass der „wilde Ritt“ an den Aktienmärkten noch nicht vorbei ist. Bleibt nur zu hoffen, dass sich die Auswirkungen der Marktkapriolen auf Unternehmen in Grenzen halten und sich aus der momentanen Situation keine Abwärtsspirale ergibt.
Jetzt spricht auch der IWF von einer Abwärtsspirale:
http://www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Stabilit%E4tsbericht-IWF-Verluste-bis-zu-1400-Milliarden/422932.html