Der Hype rund um Bitcoin, Ethereum, Litecoin oder Ripple erreicht eine neue Stufe. Kürzlich startete das ICO (Initial Coin Offering) des Frankfurter Startups savedroid spektakulär. ICOs sind sozusagen der Geburtsprozess einer neuen Digitalwährung. savedroid versucht auf diesem Wege Kapital für das eigene Startup einzusammeln. ICOs sind vor allem bei jungen Technologieunternehmen zu einer alternativen Methode der Unternehmensfinanzierung geworden. Während klassische IPOs (Initial Public Offering) an herkömmlichen Börsen gesetzlich streng reguliert sind und zudem auch viel Geld kosten, bieten ICOs eine beliebte Alternative. Für savedroid scheint sich diese Methode bereits ausgezahlt zu haben: Der Andrang auf die erste Tranche des savedroid-Tokens, welche mit dreißig Prozent Rabatt ausgegeben wurde, war so groß, dass die neue Digitalwährung bereits nach wenigen Stunden ausverkauft war. In wenigen Wochen geht die zweite Tranche ohne Rabatt in den Verkauf. Danach soll die Digitalwährung von savedroid an einschlägigen Krypto-Börsen handelbar sein. Wo genau das sein wird, ist laut savedroid-Gründer Yassin Hankir noch nicht klar.
savedroid will Zahl eigener Tokens nach und nach verknappen
Doch ICO ist nicht gleich ICO. Während so genannte Revenue oder Security Tokens – die Spezialität von Marvin Steinberg – eher mit klassischen Börsengängen zu vergleichen sind und eine Form von Beteiligung am Geschäft eines Unternehmens verbriefen, gehen Utility Tokens einen anderen Weg. Utility Tokens unterliegen keiner besonderen Regulierung. Die auf diese Weise neu geschaffenen Kryptowährungen erfüllen häufig eine Funktion im Produkt-Universum des Emittenten. So auch bei savedroid. Der neue Token soll bei savedroid dazu dienen, bestimmte Funktionen „zu bezahlen“. Tauscht ein Nutzer einen Token gegen einen Service von savedroid ein, wird dieser Token anteilig vernichtet. So soll sich die Zahl der im Umlauf befindlichen Coins allmählich reduzieren, während der Wert der Währung wegen steigender Nutzerzahlen bei savedroid steigt. Die Zahl der im Rahmen des ICO auszugebenden Tokens beträgt maximal zehn Milliarden. Unverkaufte Tokens werden vernichtet. Die Zahl der Tokens kann nachträglich nur in einem komplexen Verfahren erweitert werden. Insgesamt will savedroid im Rahmen des ICOs einen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag einsammeln in erster Linie international bekannter werden.
Erfolg von ICOs hängt langfristig vom Emittenten ab
savedroid ist eine App, die es Nutzern ermöglich, automatisiert und mit Hilfe von Algorithmen Geld zu sparen. Dazu werden Sparaktionen mit bestimmten Handlungen am Smartphone oder Geldeingängen auf dem Bankkonto verknüpft. Künftig will es savedroid Nutzern auch erleichtern, Kryptowährungen zu kaufen, bzw. direkt in Kryptowährungen zu sparen. Während der Kaufprozess für Tokens heute komplex ist und die Eintrittshürden für Neulinge bei Coins mitunter hoch sind, hat savedroid in diesem Bereich Potenzial erkannt und will es Interessenten künftig leicht machen, in Kryptowährungen zu investieren. Einen ersten Vorgeschmack bietet das ICO: Neben einer Kreditkarte war es Interessenten des savedroid-Tokens unter anderem möglich, per Überweisung zu bezahlen.
Ob die neue Kryptowährung aus dem Hause savedroid für Investoren ein Erfolg wird, muss sich zeigen. Der erste Andrang spricht jedoch bereits eine deutliche Sprache. Hinzu kommt, dass savedroid ein Startup ist, das auch im Rahmen traditioneller Finanzierungsrunden bereits Investoren überzeugen konnte. Dennoch sollten Anleger vorsichtig sein und nicht pauschal davon ausgehen, dass jede neue Krypotwährung den Weg von Ripple und Co einschlägt. Vor allem dann, wenn hinter einem ICO Unternehmen stehen, die relativ unbekannt sind, ist Vorsicht angebracht.