Wie der „Global Wealth Report“ der Allianz zeigt, wächst das weltweite Vermögen der privaten Haushalte weltweit – noch. Denn das Wachstum hat merklich nachgelassen. 2015 legten die privaten Vermögen noch um 4,9 Prozent zu. In den Jahren zuvor lag der Zuwachs bei neun Prozent. Noch schlechter steht es um die Deutschen. Für ihre hohe Sparquote bekannt, sind die Deutschen auf Platz zwanzig des Vermögensrankings abgerutscht. Selbst die Italiener schneiden besser ab. Doch woran liegt es, dass deutsche Sparer offenbar nicht ausreichend an den weltweiten Anlage-Chancen teilhaben? Die Allianz macht den Hang zu defensiven Investments verantwortlich. Gerade klassische konservative Anlageformen würden unter der Niedrigzinsphase leiden.
Teuerungsraten ziehen an – Sparer verlieren Geld
Neben Bankeinlagen vertrauen noch immer viele Deutsche auf Lebensversicherungen. Bei letzterem Produkt sind die Garantiezinsen über die vergangenen Jahre deutlich abgeschmolzen worden. Überschussbeteiligungen sind zudem rar. Die Deutschen wären besser bedient, wenn sie einen Teil ihrer Ersparnisse in Aktien oder Fonds investiert hätten. Laut des Artikels im Manager Magazin stecken derzeit rund vierzig Prozent der deutschen Vermögen in niedrig verzinsten Bankeinlagen. Würde diese Quote nur um zehn Prozent zu Gunsten von Aktien und Fonds sinken, könnte das Vermögen der Deutschen um 200 Milliarden Euro größer ausfallen, rechnet das Magazin vor. Doch wer macht dies deutschen Sparern bewusst?
Die Versicherungskonzerne haben das Sicherheitsdenken deutscher Sparer über Jahrzehnte nachhaltig geprägt. Statt Schwankungen bewusst in Kauf zu nehmen und höhere Renditen zu erreichen, vertraut der deutsche Sparer lieber auf den Spatz in der Hand. Was in normalen Börsenphasen durchaus als konservatives Denken anerkannt werden kann, ist in der Niedrigzinsphase schädlich. Seit rund acht Jahren gibt es auf Sparbüchern und Tagesgeldkonten kaum mehr etwas zu holen. Nach und nach laufen auch die letzten alten Verträge mit garantierten Höchstzinsen aus. Im Mittel ergibt dies schnell eine Verzinsung unterhalb der Teuerungsrate. Zuletzt hat die Teuerung in der Eurozone wieder zugelegt. Jedes Zehntel Teuerung kostet Sparer bares Geld.
Einzelwerte bergen ein zu großes Risiko
Statt der niedrigen Zinsen gleichgültig zu begegnen, sollten sich Sparer nach Alternativen umsehen. Dabei geht es nicht um ein Entweder oder. Sparer benötigen nicht den heiligen Gral der Geldanlage, der gerade in den heutigen Zeiten von vielen windigen Beratern feilgeboten wird. Wer heute erfolgreich und risikoarm sparen will, muss seinen niedrig verzinsten Ersparnissen renditeträchtige und zugleich flexible Instrumente beimischen. An Aktien und aussichtsreichen Anleihen, wie beispielsweise aus dem Bereich der Unternehmensanleihen, führt angesichts der derzeitigen Zinssituation kein Weg vorbei.
Doch wie bauen Privatanleger diese Produkte am besten in Ihr Anlagekonzept ein? Einzelne Aktien oder auch teure Fonds sind aus verschiedenen Gründen keine gute Idee. Wer in einzelne Aktien wie Daimler, E.ON oder Siemens investiert, trägt das Risiko, dass sich ein Unternehmen schlecht entwickelt. Zwar stehen deutsche Unternehmen vergleichsweise gut da, doch steckt der Teufel im Detail. Selbst Analysten irren und täuschen sich in ihrer Sicht auf Unternehmen. Gerade Privatanleger sollten daher nicht den Fehler machen und Einzelwerte kaufen. Vielmehr bietet es sich an, das Risiko über mehrere Unternehmen zu streuen.
Konsequentes Handeln im Rahmen einer klaren Strategie
Diesen Streuungseffekt bieten Fonds. Doch Fonds sind nicht gleich Fonds. Viele klassische aktiv verwaltete Fondsprodukte scheuen keinen Aufwand, um gute Aktien zu finden. Doch dieser Aufwand kostet – in Form von Gebühren vor allem Privatanleger. Dabei haben wissenschaftliche Studien längst gezeigt, dass es sich in den meisten Fällen nicht lohnt, besser zu sein als der Gesamtmarkt. Die Kosten für teure Analysten und überbezahlte Fondsmanager kann man sich sparen. Wie? Der Schlüssel zu diversifizierten Investments in Aktien und Anleihen lautet regelbasiertes Investieren.
Regelbasierte Investments haben während der vergangenen Jahre regen Zuspruch erhalten. Dabei geht ein Fonds nach einer klaren Struktur vor und setzt diese um. Beispielsweise investieren auf ETF-basierende Dachfonds in die wichtigsten und größten Unternehmen und Anleihe-Emittenten aus aller Welt. So kommen tausende Wertpapiere zusammen. Bei der Zusammenstellung orientieren sich solche Produkte oftmals an der Wirtschaftsleistung der jeweiligen Regionen. Wer viel leistet, bekommt auch einen großen Anteil im Depot. Diese Vermögensallokation ist starr. Das heißt, ETF-Dachfonds versuchen nicht, mittels hektischer Umschichtungen den Markt zu schlagen. Auch hierzu gibt es eine klare Studienlage. Wer zu oft umschichtet, erhöht das Risiko falscher Entscheidungen.
Dank geringer Kosten zu realer Rendite
Dennoch profitieren Anleger davon, weltweit investiert zu sein. Dieser Ansatz kostet jährlich in der Regel weniger als ein Prozent. Viele aktiv verwaltete Fonds liegen jährlich bei mehr als dem Doppelten. So können Sparer auch in der Niedrigzinsphase die nötigen Renditen erwirtschaften, um Vermögenseinbußen zu verhindern.
Das wäre eine echt gute Maßnahme.
Lebensversicherungen halte ich für nicht wirklich wirtschaftlich. Da ist, wie du auch beschreibst, jeder mit Aktien besser beraten!