Chinesischer Konjunktur-Profiteur: Orient Paper dürfte weiter dynamisch wachsen

Bald an der Nasdaq? Orient Paper hat weiteres KurspotentialWährend den Chinesen häufig vorgeworfen wird, sie kopierten die Technologien anderer, so hat zumindest die Papierherstellung seinen Ursprung ohne Zweifel im Reich der Mitte. Mit Orient Paper entwickelt sich ein noch relativ unbekanntes Unternehmen immer mehr zu einem Marktführer. Gestern veröffentlichte das Unternehmen exzellente Quartalszahlen und einen strategisch interessanten Ausblick. Orient ist ein klassischer Papierhersteller, der die ganze Palette vom Schreibpapier, über Druckpapier bis hin zum Verpackungspapier abdeckt.

Im letzten Quartal explodierte der Gewinn im operativen Geschäft regelrecht. Zum einen lag dies an der stark steigenden Nachfrage, beispielsweise nach Papier, das für chinesische Schulbücher verwendet wird. Zum anderen profitierte man von einem zyklischen Tief bei den für die Papierstellung erforderlichen Rohstoffen. Das resultierte in einem Umsatzanstieg von 67 Prozent auf 30,5 Millionen USD und einer Steigerung des Nettogewinns um 107 Prozent auf 4,8 Millionen USD. Wegen der bisher geringen Verwässerung durch die Emission neuer Aktien kletterte entsprechend auch der entscheidende Gewinn je Aktie um knapp 100 Prozent auf 0,41 USD.

Orient Paper setzt auch auf Fotopapier

Selbst wenn zukünftiges Wachstumspotenzial ausgeklammert und nur die Gewinne der letzten vier Quartale betrachtet werden, kommt man bereits auf einen Wert von 1,08 USD je Aktie. Beim gestrigen Schlusskurs von 7,10 USD entsprach dies gerade einmal einem KGV von 6,6. Das wäre bereits für ein reifes Unternehmen in einer stagnierenden Branche eine außergewöhnlich niedrige Bewertung. Im Gegensatz dazu dürfte Orient Paper aber weiter dynamisch wachsen. So hat sich das Wachstum für Druckpapier laut Firmenangaben ab September sogar noch beschleunigt. „Dieser Trend sollte sich in den nächsten paar Monaten fortsetzen“, heißt es in der entsprechenden Pressemeldung weiter. Damit sollte man eventuell wieder steigende Rohstoffkosten mehr als kompensieren und den Gewinn je Aktie im vierten Quartals nochmals steigern können.

Sehr gut gefällt uns auch, dass sich das in Baoding ansässige Unternehmen nicht auf das konjunkturelle
Wachstum verlässt, sondern in den Bereich Fotopapier für den digitalen Druck expandiert. Bekanntermaßen ist dieses Papier für den High-End-Bereich deutlich teurer als herkömmliches Druckpapier und verhilft den Herstellern zu größeren Margen. Orient beugt damit dem zu erwartenden Preisdruck bei herkömmlichem Papier bereits jetzt vor. Hierfür soll Mitte Dezember eine fertige, bereits produzierende Papierfabrik zugekauft werden. Neben dem operativen Geschäft ist die Aktie aber auch aus Momentum-Gesichtspunkten interessant. Nach dem erfolgten Reverse-Split, der den Preis des Papiers optisch verteuert hat, sind die Vorbereitungen für einen Gang an die NASDAQ abgeschlossen worden.

Innerhalb der nächsten Wochen könnte die Genehmigung erfolgen. Dann dürfte die Aktie noch einen zusätzlichen Kursschub erhalten, weil auch institutionelle Investoren in die Aktie einsteigen können. Normalerweise können die nämlich keine Werte in ihre Depots kaufen, die im weniger regulierten OTC-Markt gehandelt werden, wie das bei Orient (noch) der Fall ist.

Trend Check Orient Paper

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