Der Arcandor Konzern vereint nach eigenen Angaben drei starke Säulen aus unterschiedlichen Bereichen unter einem Dach: Thomas Cook, Primondo und Karstadt. Ergänzt werden die vielfältigen Betätigungsfelder der Arcandor-Unternehmen durch umfangreiche Dienstleistungen. Eine positive Meldung jagt bei Arcandor derzeit die nächste: Zunächst kaufte Großaktionärin Madeleine Schickedanz in größerem Umfang Aktien von Arcandor knapp unter dem jetzigen Niveau. Als sie dies das letzte Mal tat, stieg der Kurs kurze Zeit später stark an.
Gestern wurde einem Medienbericht zufolge bekannt, dass Arcandor-Chef Thomas Middelhoff kurz vor der Ablösung stehe. Telekom-Finanzvorstand Karl-Gerhard Eick werde zum angeschlagenen Handels- und Touristikkonzern wechseln und dort Middelhoff so schnell wie möglich ersetzen. Eicks Tätigkeit soll dem Pressebericht zufolge sehr gut vergütet werden, falls ihm die Sanierung von Arcandor gelingt. Dies dürfte ein netter Anreiz sein, dies auch zu schaffen.
Arcandor macht ernst, dies beweist auch der letzte Personalumbau: Neben dem langjährigen Einkaufsvorstand Helmut Merkel musste auch Finanzvorstand Peter Diesch den Konzern verlassen. Vor zwei Monaten war bereits der Vertrag mit dem Personalvorstand gekündigt worden. Auch die Arcandor-Tochter Thomas Cook vermeldete zuletzt Positives. Sie schließt das Geschäftsjahr mit einem Rekordergebnis ab und gleichzeitig steigt das bereinigte operative EBIT um rund 50 Prozent. Der Gewinn pro Aktie hebt um 41 Prozent förmlich nach oben ab.
Charttechnisch sieht die Aktie ebenfalls positiv aus. Derzeit scheint es, als könnte ein Ausbruch generiert werden, der der Aktie Flügel verleiht. Ich beziffere das Potential der Aktie auf minimal 2,45 Euro, kann mir längerfristig bei weiterhin positiven Meldungen auch Kurse um 4,00 Euro vorstellen.
Man darf nicht vergessen, dass die Aktie recht ausgebombt ist (kommt von Kursen bei 30 Euro im Jahr 2007). Den anfänglichen Stop würde ich bei 1,83 Euro setzen und ihn mit steigenden Kursen nachziehen.
Dieser Text wurde dem Börsenbrief dertrader.at vom 03.12.2008 mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Matthias Schomber entnommen.
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