Weiteres erhebliches Potential? Die Gerüchteküche um Forsys Metals brodelt wieder – der Kurs fällt

Ein Investment in Forsys-Aktien gleicht einer AchterbahnfahrtKritiker von Investitionen im Explorationssektor warnen immer wieder vor der Intransparenz der Branche. Zu viele Faktoren entscheiden über den Erfolg von Explorationsprojekten, sodass Insider gegenüber Kleinanlegern fast immer einen entscheidenden Informationsvorsprung haben. Dieser Eindruck ergibt sich insbesondere beim Blick auf den Uran-Explorer Forsys Metals. Die schier unendliche Geschichte von der Übernahme des in Namibia tätigen Explorers durch den belgisch-kongolesischen Konzern George Forrest International (GFI) scheint in die nächste Runde zu gehen. Unter niedrigen Umsätzen bröckelte der Kurs innerhalb der vergangenen Wochen um mehr als zwanzig Prozent ab – und das, obwohl GFI versichert hat, Forsys Metals Ende Juli gegen eine Barabfindung von 7 CAD je Aktie übernehmen zu wollen. Aktuell notiert der Anteilsschein um 4,50 CAD. Spaltete sich die Gruppe der Forsys-Anhänger vor Monaten noch in Übernahme-Gläubige und Skeptiker, so gibt es heute bereits Stimmen, die ein Scheitern der Übernahme im Sinne der Aktionäre begrüßen würden: Angeblich schlummert im Umfeld der Valencia-Uran-Liegenschaft von Forsys Metals ein Vielfaches der nachgewiesenen Vorkommen.

Die Anhänger dieses Szenarios stützen ihre Aussagen auf verschiedene Fakten. Einerseits sprechen die niedrigen Umsätze nicht dafür, dass sich Insider angesichts eines drohenden Scheiterns der Übernahme bereits heute von ihren Aktien trennen. Hinzu kommt, dass Daten aus dem letzten Ressourcenupdate zwar eine relativ niedrige Anschubfinanzierung im Bereich von bis zu 300 Millionen USD für die geplante Valencia-Mine vorsehen, die Summe aus Investitions- und Übernahmekosten für GFI allerdings sehr hoch ist. Nach Aussagen von Anhängern dieses Szenarios müsste die anhand der bekannten Daten geplante Mine je Pfund Uran zwischen 90 und 100 USD erlösen, um rentabel zu sein. Derzeit schließen Uranminen langfristige Liefervereinbarungen zu 70 USD je Pfund ab.

Uran-Hot-Spot: Russland und Namibia schließen Investitionsabkommen

Fragen über Fragen: Was weiß George Forrest? Welche Überraschungen stecken noch in Valencia?Auch wenn die Erfahrungen vom Februar dieses Jahres zahlreiche Anleger am Geschäftsgebaren von GFI haben zweifeln lassen, so muss man doch anerkennen, dass die Gesellschaft über langjährige Erfahrung in Bau und Entwicklung von Rohstoffprojekten verfügt und nicht dafür bekannt ist, uneigennützig zu handeln. Hinzu kommen angeblich beste Geschäftsbeziehungen zu Atom-Mächten wie Frankreich oder Russland. Die Verfechter dieser optimistischen These, wonach ein Scheitern der Übernahme von Forsys Metals durch GFI für Kleinaktionäre sogar von Vorteil wäre, weil Forsys noch immer über erhebliches Potential verfügen soll, vermuten nun, dass der gewiefte Unternehmer mehr weiß. Auch der Börsenbrief Rohstoffraketen, der die Valencia-Liegenschaft bereits besichtigt hat, berichtet von Aussagen von Geologen, die anhand geophysischer Luftaufnahmen acht bis zehn weitere Lagerstätten in Valencia-Größe ausgemacht haben wollen. Zwar gilt diese Form der Analyse als sehr vage, doch würden sich diese Aussagen auch nur teilweise durch Bohrarbeiten bestätigen lassen, wäre ein Investment in Forsys Metals für GFI zu 7 CAD je Aktie sehr lukrativ.

Für die Annahme, dass GFI auf weiteres Explorationspotential bei Valencia spekuliert, sprechen auch die finanziellen Zugeständnisse, die der Unternehmer gegenüber Forsys Metals nach der zweiten Verzögerung der Übernahme gemacht hat. Der russische Präsident Dmitri Medwedew besuchte Namibia erst kürzlich um ein Investitionsabkommen in den Bereichen Bergbau und Atomkraft abzuschließen. Die Vermutung, wonach GFI im Interesse der Russen bereits einen Fuß in die Tür gestellt habe, hält sich daher hartnäckig. Zusätzlich gibt es in Kanada Gerüchte über ein Scheitern der Übernahme durch GFI. Gleichzeitig wird aber kolportiert, Inder und Chinesen würden sich bereits für ein Angebot für die bereits genehmigte Valencia-Liegenschaft positionieren. Dennoch verhandeln Forsys Metals und GFI bis zum 31. Juli exklusiv miteinander, lediglich durch die Zahlung einer Vertragsstrafe an GFI könnte sich der Explorer anderen Interessenten zuwenden.

Die verhältnismäßig geringen Umsätze sprechen dafür, dass zumindest keine institutionellen Akteure den Glauben an Forsys Metals verloren haben. Dennoch ist der Kursverlauf für viele Anleger zermürbend. Obwohl die Zahl der Skeptiker im Vergleich zu Februar und März deutlich geringer erscheint, werden doch immer wieder Stimmen laut, wonach „alles ein abgekarteres Spiel“ sei. Es sieht danach aus, als würden Privatanleger in jedem Fall zu einem Spielball der „Mächtigen“ werden: Jedes der denkbaren Szenarien würde wohl hohe Schwankungen des Aktienkurses mit sich bringen. Hinzu kommt, dass ein Scheitern des Deals mit GFI zu einem neuen Barangebot für Aktionäre unterhalb von 7 CAD führen könnte. Die Lage um Forsys Metals bleibt also undurchsichtig. Ob dies auch Kurschancen für Kleinanleger mit sich bringt, wird zunehmend zur Glaubensfrage.

3 Gedanken zu „Weiteres erhebliches Potential? Die Gerüchteküche um Forsys Metals brodelt wieder – der Kurs fällt

  1. Nico Popp

    Danke. In der Tat sind diese verschiedenen Szenarien nervtötend für Aktionäre. Da niemand weiß, was an den ganzen Spekulationen um weitere Übernahmeinteressenten wirklich dran ist, hilft nur, die Ruhe zu bewahren.

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  2. Frank

    Sollte die Übernahme scheitern, was dann? Traut jemand DP wirklich zu, Forsys Metals zur Produktionsreife zu führen? Ich nicht. Denn der hat jetzt nur noch seine neue Firma im Sinn.

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