Trotz „Schlankheitskur“ und Werbung: Premiere-Aktie nähert sich Krisen-Tief

Spannender als Formel 1: Der Kurs der Premiere-Aktie springt hin und herEnde des vergangenen Monats hielt Premiere eine außerordentliche Hauptversammlung ab und bestätigte, eine Agentur beauftragt zu haben, um dem Bezahlsender einen neuen Namen zu suchen. Premiere-Aktionäre dürften sich angesichts dieser „Sorgen“ des Managements mit Blick auf den Aktienkurs verwundert die Augen reiben: Gestern setzte die Aktie ihren Kursrutsch fort und beendete den Handel weniger als zehn Prozent über der charttechnischen Tiefstmarke von vergangenem Herbst bei 1,61 Euro. Und das, obwohl Premiere bereits auf die Krise reagiert hat und in fortgeschrittenen Verhandlungen über den Verkauf des Videospielsenders Giga stehen soll.

Der Spartenkanal, dessen Ende unter dem Dach von Premiere bereits im Februar beschlossen wurde, soll laut Financial Times Deutschland (FTD) an den Internetsender Game-TV verkauft werden, der sich von der Akquisition mehr Nutzer verspricht und auf die bisherige Fangemeinde von Giga setzt. Zeitgleich mit der „Schlankheitskur“ versucht Premiere verstärkt, Neukunden zu gewinnen: Seit Wochen werden bestehende Kunden dazu animiert, Freunde gegen Prämien für ein Premiere-Abonnement zu begeistern.

Ob die so gewonnenen Neukunden nach einem Rennen der Formel 1 allerdings noch immer mit Freude ihre Gebühren überweisen, darf bezweifelt werden: Künftig wird Premiere während Live-Übertragungen von Formel-1-Rennen Splitscreen-Werbung einblenden. Die Exklusivität gegenüber den frei empfangbaren Formel-1-Übertragungen auf RTL schwindet. Auch der Aktienmarkt ist von einem Erfolg der vielfältigen Maßnahmen gegen die Krise bei Premiere noch nicht überzeugt. Unterhalb von 1,50 Euro drohen für Premiere-Aktionäre weitere Kursverluste.

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