Taugt Schlagersänger Jürgen Drews als Werbeträger für eine Aktie? Glaubt man dem Inhalt einer Spam-Mail, die in den letzten Tagen verstärkt kursiert, könne der Werbeeffekt für die Aktie von Maxx-TV durch die vermeintliche Kooperation zwischen der Medienholding und der „Stimmungskanone“ „nicht hoch genug eingeschätzt werden“. Die Spam-Nachricht suggeriert dem Empfänger, dass Maxx-TV gemeinsam mit Drews eine Roadshow in den USA plane – eine Behauptung, die das Unternehmen mittlerweile dementiert hat.
In einer Unternehmensmeldung heißt es wörtlich: „Aktionärsausschuss und Verwaltungsrat der Maxx-TV AG legen ausdrücklich Wert auf die Feststellung, dass Herr Drews weder Aktionär der Gesellschaft noch in irgendeiner sonstigen Funktion mit der Maxx-TV AG verbunden ist.“ Nur wenige Tage zuvor vermittelte eine mit dem Inhalt der Spam-Nachricht identische Pressemitteilung einen ganz anderen Eindruck. Anleger vermuten nun, dass es sich bei der fälschlicherweise vermeldeten Kooperation zwischen Drews und Maxx-TV um eine unlautere Werbemaßnahme für die Maxx-TV-Aktie handelte. Eine Sprecherin des Sängers machte gegenüber Aktien-Blog deutlich, dass die Pressemitteilung ohne das Wissen von Drews veröffentlicht wurde.
Obwohl die Zusammenarbeit mittlerweile von beiden Seiten dementiert wurde, kursieren noch immer Spam-Mails, welche den Empfängern Kurse von 0,45 Euro in Aussicht stellen. Aktuell notiert der „Wert“ bei 0,072 Euro. Geschäftsführer von Maxx-TV ist Dr. Martin Grossmann, der bereits als Aufsichtsratsvorsitzender der Schweizer Beteiligungsgesellschaft 3D Capital zu zweifelhaftem Ruhm gelangte. Vor rund einem Jahr deckten Reporter des ZDF-Magazins „Frontal21“ auf, wie Unternehmen durch 3D Capital an die Börse begleitet werden – gekaufte Anlage-Empfehlungen inklusive. Wer tatsächlich hinter den jüngsten Spam-Mails steckt, wird wie so oft schwer zu beweisen sein. Fakt ist, dass das Treiben der Aktien-Promoter mit dem „Fall Drews“ eine neue Qualität erreicht hat. Prominente unwissentlich vor den Karren zweifelhafter Unternehmen zu spannen, ist eine äußerst perfide Form der „Öffentlichkeitsarbeit“.
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