„Sie haben eine Aktiengesellschaft? Sie brauchen unsere Hilfe? Etwas Umsatz sowie Promotion in Newslettern besorgen wir Ihnen gerne – für 20 Prozent Ihrer Aktien.“ So oder so ähnlich dürften die Gespräche zwischen „börsenbegeisterten“ Jungunternehmern und „Experten“ für Emissionen am Frankfurter Freiverkehr laufen. Das ZDF-Magazin Frontal 21 hat nach der Berichterstattung über Amitelo nachgelegt und nun weiter hinter die Kulissen geblickt. Unter dem Titel „Aktienempfehlungen gegen Bares“ berichtet das Magazin, wie Börsenkandidaten von Unternehmen wie 3D Capital an die Börse begleitet werden – gekaufte Empfehlungen inklusive.
Häufig sei es zudem so, dass Analysten „auf Erfolgsbasis“ bezahlt würden. Je höher der Kurs nach einer Einschätzung steigt, um so mehr Geld fließt in die Taschen des Analysten. Ein ähnliches Modell wurde Aktien-Blog bereits vor Monaten vorgeschlagen – ein weiteres Indiz dafür, dass diese Praxis keinesfalls unüblich zu sein scheint. Ein Blick auf die zahlreichen kostenlosen Newsletter lässt das Schlimmste befürchten. Mit dem gestrigen Beitrag bei Frontal 21 hat das Thema „Aktien-Promotion“ nun auch die Massenmedien erreicht. Bleibt zu hoffen, dass dieser offenbar gängigen Praxis endlich ein Riegel vorgeschoben wird.
Ich finde die obige Analyse hier nicht:
http://www.geldanlage-report.de/archiv.htm
Wenn wir das nicht klären muss ich das Posting löschen.
Siehe auch eine Mail vom Geldanlage-Report von 14.09.2006 mit einer „externen Analyse“ die den Aktienmist von MGM (ISIN CA59317W1032) empfehlen. Titel des mails: „MGM revolutioniert Milliardenmarkt“.
Zitat, „Sehr geehrter Anleger, wann hat eine Wachstumsaktie Sie zum letzten Mal zum Millionär gemacht?
Gelegenheiten wie diese präsentieren sich nicht oft, aber wenn, dann müssen intelligente Anleger handeln!!! Eine Internetrevolution ist im Gange und wir stehen am Anfang eines Weges, der eine der wichtigsten Entwicklungen in der Internetgeschichte zu werden verspricht – und gut positionierte frühe Anleger haben die Möglichkeit, enorm zu profitieren.
Gold, Silber und andere Rohstoffe sind diese Woche deutlich eingebrochen. Vermutlich wurde damit das vorläufige Ende der Rohstoffhausse markiert.
Wie hat ein Herr Siegel, ein unermüdlicher Goldbulle, erst kürzlich gemeint: Das fundamentale „DownsideRisiko“ sei praktisch nicht vorhanden. Ah ha; schön wäre es gewesen, mögen jetzt einige denken. Denn nach den zahlreichen Empfehlungen in Börsenmagazinen und Newslettern sind nicht wenige Börsianer in der Rohstoffbranche investiert.
Dabei ist die eindrucksvolle Entwicklung der Onlinecasinos am Großteil der Anleger völlig unbemerkt vorüber gegangen.
Ärgerlich wenn man die Entwicklung der letzten Jahre sieht, doch das täuscht, denn bei genauerer Betrachtung wird schnell klar, dass das Timing gerade jetzt nicht besser sein könnte. Und genau das ist der Grund, warum wir gerade heute unseren Lesern MGN ( Mobile Gaming Now / WKN: A0JDWC ) vorstellen.
MGN gehört nämlich zu den großen Gewinnern in diesem Segment und profitiert momentan vom weltweiten Boom der Handy- und Glückspiel Industrie. Dabei hat MGN schon jetzt eine strategisch wichtige Schlüsselposition besetzt, die zwei Milliarden-Märkte miteinander verschmelzen läßt.
MGN bringt das Casino auf das Handy
Glitzer, Glamour und Nervenkitzel an den Spieltischen, das fasziniert uns Menschen schon seit Jahrhunderten. Doch benötigt man heute kein Abendkleid oder Frack mehr. Die Casinowelt hat schön längst den heimischen Computer erobert und jetzt für sich den riesigen Mobilfunkmarkt entdeckt.
FAZIT: ICH BIN KEIN MILLIONÄR GEWORDEN. IM GEGENTEIL. MEIN VERLUST ZUR ZEIT UND WOHL AUCH FÜR IMMER BETRÄGT -93,94% ODER IN EURO -9,300.00
Die Mail von damals liegt mir nun vor, danke.
„Haftungsausschluss:
Die vorgestellte Analyse wurde von einem externen Anbieter erstellt und stellt keine Meinung des Geldanlage-Reports dar.“
Der Hinweis erscheint sogar über der Email. Zwar stehe ich Aktienwerbung kritisch gegenüber, doch sollte der Bezug zum Werbeträger ausreichend verneint sein. Trotzdem ist sowas natürlich problematisch. Wenn ich ein Magazin mache und werbe dort für Lebensmittel, die nicht schmecken, werde ich nicht verantwortlich gemacht. Die Frage ist aber, ob Aktien Produkte wie jedes andere sind. Auf der anderen Seite kann man auch nicht von jedem Werbeträger verlangen, das Produkt zu testen.
Bei kostenlosen Empfehlungen und Gratis-Reporten bin ich immer vorsichtig. Das ist eine Faustregel, die sich bewährt hat.
Das scheint wohl gängige praxis bei allen promotions zu sein, daß der promoter 10 – 20 % von den untergebrachten aktien erhält, eine erfolgsbeteiligung sozusagen. bei diesen kostenlosen empfehlungen darf man auch nicht viel mehr erwarten.
man fragt sich nun, wie das bei bezahlten briefen aussieht, warum werden da die kunden in schneeballsysteme reingejagt?
allerdings fand ich es bemerkenswert, daß ein finanzberater fast blind solche empfehlungen kauft.
Was Armin Brack am Wochenende im Geldanlage-Report schreibt, finde ich gut. Leider muss man. um das gratis lesen zu können, im Laufe der Woche Werbemüll in Form von „externen“ Aktienempfehlungen lesen, aber die lösche ich sofort bzw. ungelesen, denn jeder
Normalbegabte müßte nach kurzer Zeit erkennen, dass es sich bei diesen externen Analysen nur um Werbubg und nicht um unabhängiges Research handelt,
Ratet mal, wer im „Hot News“-Magazin von Markus Frick, Ausgabe April/Mai 2007, das ich am 1. April beim Markus Frick-Semianr in München geschenkt bekommen habe, Anzeigen geschaltet hat. Neben zahlreichen anderen dubiosen Aktiengesellschaften: AMITELO und die in Frontal21 genannte 3D Capital AG aus Zürich. Unter Pushern kennt man sich offenbar bestens!
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