Seit Beginn der Subprime-Krise im Sommer des vergangenen Jahres mehren sich kritische Stimmen, die außer Soforthilfen der Zentralbanken strukturelle Veränderungen im gesamten Bankwesen fordern. In den USA plant man nun immerhin die Reform des Hypothekenmarkts und auch bei Hedge Fonds werden die Rufe nach mehr Transparenz immer lauter. Der ehemalige Chefredakteur des Manager Magazins, Wolfgang Kaden, spricht sich in einem Kommentar auf Spiegel-Online nun ebenfalls für eine strengere Aufsicht der Banken aus und fordert, Lehren aus der Finanzkrise zu ziehen: „Legt die Bonus-Banker an die Kette„.
An die Kette wollte man die Banken schon mit Basel II und den hierfür entworfenen komplexen Risikomodellen. Allerdings haben die Banken recht schnell herausgefunden, wie diese ihr Risiko klein rechnen. Dies wäre halb so schlimm gewesen, wenn die Banken am Ende nicht geglaubt hätten, dass sie wirklich kein Risiko haben und Geld ohne Risiko drucken können.
Eine Kehrtwende weg von den undurchsichtigen Derivaten und Geschäften, sowie einfachere Vorschriften würden mehr bringen, als verworrene Gesetzestexte, die Lücken lassen für ebenso verworene Risikomodelle und Investitionen.
Ich bin gespannt, ob die Verwantwortlichen bei der BaFin und Co. diesmal diese Erkenntnis haben werden.
Ich sehe das auch so! Komplexe Regeln bieten immer wieder irgendwelche Schlupflöcher und drängen die Banker möglicherweise sogar in riskante Geschäfte. Ob die BaFin allein hier aber etwas ausrichten kann, wage ich zu bezweifeln. Hier müssen weltweit gültige Regeln geschaffen werden. Möglicherweise könnte man auch einfach an den Rating-Standards ansetzen und dafür sorgen, dass AA auch AA ist.
Risiko-Deals haben ja auch ihre Berechtigung, nur sollte das Risiko realistisch abgeschätzt werden damit es keine bösen Überraschungen im aktuellen Ausmaß gibt.