Der Dax hat gestern noch einmal erheblich an Wert verloren und auch am heutigen Tag sackte der Index zunächst weiter ab. In dieser Analyse werden die größten Rückschläge im Dax auf Wochenbasis miteinander verglichen. Aktuell befindet sich die Volalität auf einem sehr hohen Niveau, wie man auf Basis des ATR Indikators sehen kann. Ein Punkt, an dem sich nach meiner Analyse spätestens das Einsteigen in längerfristige Investionen wieder lohnt, sind 5000 Punkte.
Dies gilt, sofern nicht historische Abwärtsbewegungen der Vergangenheit in ihrer Intensität übertroffen werden sollten. Aktuell sind nach meiner Ansicht nur kurzfristige Investionen in einen möglichen Februar-Reversal mit entsprechender Risikoabsicherung als erfolgsversprechend anzusehen. Ansonsten ist darauf zu warten, dass sich die Märkte wieder beruhigen und sich eine normale Volatilität (ATR[14] auf Wochenbasis kleiner 250) einstellt oder ein Kursstand von 5000 Punkten erreicht wird, da ab diesen Punkt die Aktien mittelfristig als sehr günstig einzustufen sind. Bei einem längerfristigen Einstieg sollte man für sein Risikomanagement entsprechend dem aktuellen ATR (Voalität) anpassen und die zu kaufende Anteilsmenge gegebenenfalls reduzieren.
Ich tue mich bei Aktien immer etwas schwer mit dem Begriff „günstig“, da bekanntlich nur Angebot und Nachfrage existieren. Und eine hoch verschuldete Telekom ist mit Sicherheit nicht vor Kurs 2,00 günstig usw.
Darüber hinaus gibt es viele Gründe, eine Aktie zu verkaufen, doch die spielen keine Rolle: Meinem Kauf steht so oder so immer eine Meinung entgegen, die es für nötig hält, das Papier jetzt loszuwerden.
Ob man die Anteilsmenge reduzieren sollte, hängt vom Trading-Stil ab. Fast jeder Trader liebt die Volatilität, er wird also eher noch seine Frequenz erhöhen, aber nicht seine Positionsgrößen verkleinern. Wer die Volatilität jedoch nicht ertragen kann, für den ist möglw. ein Korridor-Zertifikat das Instrument der Wahl. Sonst gilt fürs Handeln das gleiche wie fürs Überholen im Straßenverkehr: Im Zweifel nie.
Natürlich hängt es immer davon ab, wie sich die Zukunft entwickelt. Erst wenn man das weiß oder einschätzen kann, kann man ein Urteil darüber treffen, ob eine Aktie günstig ist. Hier wurde der Vergleich mit historischen Rückschlägen gemacht. Das ist sicherlich nur ein Aspekt. Aber dennoch finde ich es interessant, den Vergleich zu den Kursverläufen bei anderen exogenen Schocks (Hedge-Fonds-Krise, etc.) zu ziehen. Die Rahmenbedingungen sind ja auch ähnlich.
Trader lieben die Volatilität, aber man muss sein System bei erhöhter Volatilität umstellen. Gerade für Swing-Trader waren die letzten Wochen doch etwas unsicher. Durch die große Schwankungsbreite entstehen Fehlsignale. Außerdem sollte man die Positionsgrößen deswegen reduzieren, weil man aufgrund der Volatilität auch die Stops großzügiger setzen muss. Riskiere ich sonst 2 Euro pro Schein, muss ich bei doppelter Volatilität 4 Euro riskieren und dafür nur die Hälfte der Scheine kaufen, um absolut nicht mehr Geld zu riskieren.
Einspruch, Euer Ehren! Ein Bruch mit der eigenen Strategie, hier im Fall „Stopp-Range vergrößern“, endet meistens böse, denn die möglichen Kosten bis zur Gewinnschwelle vergrößern sich unnötig.
Das wäre einer von Dutzenden Fehlern, durch welche die meisten Trader kaum ein Jahr im Markt bleiben.
Ja, es endet böse, wenn man dadurch mehr Geld riskiert. Indem man die Positionsgrenze angleicht, ist aber doch alles in Ordnung!
Ich glaube es lohnt sich nicht, darüber zu diskutieren, ob man eine volatilitätsangepasste Strategie benötigt. Es existieren eine Vielzahl von Strategien…. Es existieren auch funktionierende Strategien, die gänzlich ohne Stop funktionieren. Es gibt auch Systeme die Volatilität nicht nutzen, beispielsweise einige Scalping-Systeme.
Die hier von mir durchgeführte Analyse bezieht sich auf langfristige Investments. Ich schätze die Diskussion dreht sich um ein kurzfristiges System, da können ganz andere Regeln gelten…
Zum Thema „günstig“… Ich denke, dass es bei diesem Stand eine Reihe von günstigen Werten gibt, ob jetzt die Telekom dabei ist muss dann separat analysiert werden 🙂
Insgesamt können meine Artikel nur Anregungen sein, die in Strategien anderer Marktteilnehmer einbezogen werden können oder aus vielen guten Gründen auch nicht.
Also ich persönlich denke, dass man erstmal noch die Finger stillhalten sollte.
Denke der Dax wir die 6200er Marke nochmals testen, wenn die Rezession in den Usa wirklich und in einem grösseren Umfang kommen sollte.
Glaube nicht das wir schon die Tiefstkurse gesehen haben.
Uwe
Der DAX wird wohl noch ein bisschen weiter in den Keller wandern. Was den hohen Euro hoffentlich auch etwas nach unten drückt.
Pingback: Boden erreicht? Der Dax-Index im Chartcheck » Aktien-Blog