Rezension: „Börsenerfolg Familienunternehmen – höhere Rendite mit GEX-Werten“ von Beate Sander

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29,90 EuroKeine Versandkosten! Zum Bestellen Bild anklicken!„Börsenerfolg Familienunternehmen“

GEX-Werte? GEX-Index? Ich erinnere mich nicht, davon schon gehört zu haben. Kein Wunder, die Medien fanden ihn bisher nicht sonderlich beachtenswert. Beate Sander wurde sogar anfangs ausgelacht, als sie dem GEX das Buch „Börsenerfolg Familienunternehmen“ widmen wollte, wie sie im Vorwort schreibt. Doch gibt es ausreichend Gründe, sich mit den im German Entrepreneurial Index (GEX) gelisteten, ausschließlich familiengeleiteten, deutschen Unternehmen näher zu beschäftigen. „Mein Name ist GEX…“ so liest man die Einführung in der Ich-Form. Nette Idee. Etwa einhundert Firmen, gekennzeichnet durch die Mehrheitsrechte einzelner Familien von mindestens 25 Prozent, finden sich im GEX. Warum könnte es sich lohnen, in den GEX-Index zu investieren?

Familienaktiengesellschaften wirtschaften langfristig und nicht kurzfristig spekulativ, weil auch an die Firmenübergabe an die Erben gedacht wird. Sie sind hinsichtlich ihres Kurspotenzials attraktiver als vergleichbare Unternehmen ihrer Branche. Deshalb kann man solider investieren, wenn man sein Geld in die Hände von Familienunternehmen legt. So die gängigsten Argumente für den GEX-Index, denen die Autorin in ihrem Buch Schritt für Schritt auf dem Grund geht.

Beate Sander untersucht zunächst die Wertentwicklung im Vergleich zu etablierten Indizes wie Dax, MDax, Sdax und TecDax und kommt zu dem Schluss, dass die Kursentwicklung des GEX im Fünfjahresvergleich alle anderen Indizes übertrifft. Sander interviewt im weiteren Verlauf des Buches Firmenvorstände und stellt fundamentale Daten aller zum GEX gehörenden Unternehmen vor. Dabei kritisiert sie vehement die Index-Regel, wonach ein Familienunternehmen, welches bereits zehn Jahre als Aktiengesellschaft am Markt ist, den GEX-Index verlassen muss, als unausgereift.

Trotz aller Vorteile von Familienunternehmen rutschte der GEX in Zeiten der Finanzkrise jedoch ebenso in den Keller. Die Autorin empfiehlt Anlegern, besonders auf die Substanz und die Qualität des Managements zu achten und sich niedrige Einstiegskurse zu sichern. Sie zeigt, wie man Familienunternehmen mit ganz neuen Augen betrachten kann. Erfolgsfaktoren der GEX-Unternehmen sieht Sander insbesondere in nachhaltigen, strategischen Trendentscheidungen der inhaberkontrollierten Firmen gegenüber am schnellen Gewinn ausgerichteten Maßnahmen „managergesteuerter“ Unternehmen. Auch die sozial stärker eingebundenen Mitarbeiter seien engagierter. Und tatsächlich: im Untersuchungszeitraum bestätigen die tabellarisch aufgeführten Kennzahlen diese These. Wegen des erst kurze Zeit existierenden Index bleibt uns Sander allerdings einen Langzeitvergleich schuldig.

Auch Risiken durch Fehlentscheidungen bei der Weitergabe an nachfolgenden Generationen kehrt die Autorin trotz spürbarer Begeisterung für den Mittelstand nicht unter den Tisch. Den größten Raum in „Börsenerfolg Familienunternehmen“ nehmen die strukturierten Unternehmenspräsentationen der Einzelunternehmen ein. Sorgfältig recherchiert Sander, interviewt Vorstände und stellt zusammenfassend die Geschäftsmodelle sämtlicher Unternehmen mitsamt ihren Stärken und Schwächen vor. Der Leser kann sich so ein anschauliches Bild über siebzig der einhundert GEX-Gesellschaften machen.

Zuletzt erfährt der Leser von zwei neu kreierten Indizes: dem Hauck & Aufhäuser Familienindex D (HAFixD) mit zwanzig deutschen Familienunternehmen und dem HAFixE mit dreißig europäischen Gesellschaften. Die einschränkende Zehn-Jahres-Grenze des GEX entfällt hier, die Vorteile von Familienunternehmen fließen jedoch ein. Man darf auf die Entwicklung gespannt sein.

Fazit: Das Buch ist eine Goldgrube an neuen Informationen für Anleger, die Alternativen für ihre Langzeitinvestments suchen. Sie können einige Perlen ausgraben. “Börsenerfolg Familienunternehmen” gehört nach meiner Einschätzung als Standardwerk in den Bücherschrank eines jeden Anlegers.

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