Der Übernahmepoker rund um den britisch-australischen Rohstoffkonzern Rio Tinto entwickelt immer mehr zum Bieterkampf. Nachdem sich Anfang des Monats mit Alcoa und Chinalco zwei Unternehmen mit zwölf Prozent an Rio Tinto beteiligt haben, erhöhte Interessent BHP Billiton sein erstes Übernahmeangebot von drei eigenen Aktien pro Rio-Tinto-Anteil auf 3,4 Anteilsscheine. Trotz des höheren Angebots riet Rio Tinto seinen Aktionären dazu, die Offerte abzulehnen. Gerüchte besagen, dass ein Konsortium aus chinesischen und us-amerikanischen Investoren Rio Tinto als „Weißer Ritter“ zu Hilfe kommen könnte.
In den vergangenen Tagen wurden Meldungen laut, wonach sich der chinesische Rio-Tinto-Anteilseigner Chinalco der Unterstützung des Staatsfonds China Investment Corporaton (CIC) sicher sein könnte. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete, der Fonds könnte Chinalco 120 Milliarden Dollar für eine Abwehr der Rio-Tinto-Übernahme durch BHP Billiton bereitstellen. Auch ein möglicher Einstieg der us-amerikanischen Private-Equity-Gesellschaft Blackstone in den Übernahme-Poker wurde noch vor Monaten für realistisch gehalten. Das Ringen um Rio Tinto geht weiter, ein Bieterkampf zeichnet sich immer deutlicher ab. Eine Allianz aus chinesischen und us-amerikanischen Interessenten wäre eine starke Konkurrenz für BHP Billiton und wohl ganz im Sinne der Rio-Tinto-Aktionäre.
Wie wäre es mal mit einer Prognose zu Rio Tinto und/oder BHP?
Wenn ich mich zwischen beiden Gesellschaften entscheiden müsste, würde ich mich für das Übernahmeziel Rio Tinto entscheiden. Zwar ist aktuell noch kein „Weißer Ritter“ in den Bieterkampf eingestiegen, die Chancen sind allerdings vorhanden. Selbst wenn es mit der Übernahme nicht klappt, bietet ein Rohstoffkonzern wie Rio Tinto gute Chancen, mit vergleichsweise geringem Risiko am Rohstoffmarkt zu partizipieren und verschiedene Rohstoffe mit einem Investment abzudecken. Spontan und dennoch vorsichtig sehe ich mittelfristig ein Kurspotential von bis zu 20 Prozent.