Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) ist vorgeprescht und hat während der vergangenen Wochen und Monate scheinbar eine Antwort auf das immer knappere Rohstoffangebot für deutsche Unternehmen entwickelt: Ein Konzeptpapier mit dem Arbeitstitel „Allianz zur Rohstoffsicherung“ handelt von einer global agierenden deutschen Rohstoffgesellschaft, die von der Bundesregierung finanziell unterstützt werden soll. Teilhaber dieser neuen Gesellschaft soll die deutsche Industrie sein. Zunächst stehen in erster Linie Seltene Erden, Wolfram und Kokskohle im Fokus der Aufmerksamkeit. Daimler und Evonik mischen bereits mit und haben dem Projekt erste Finanzspritzen zur Verfügung gestellt – wenn auch nur im niedrigen sechsstelligen Bereich.
Bis die deutsche Industrie allerdings gänzlich die Versorgungssicherheit erlangt hat, fließt noch viel Wasser den Rhein, die Elbe oder auch die Donau hinunter: Bislang sind über einen Zeitraum von fünf bis zehn Jahren Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro geplant. Verteilt man diese Summe auf mehrere Projekte und berücksichtigt auch Kosten zur Abwägung eventueller Anlageentscheidungen, wird die „Allianz zur Rohstoffsicherung“ mittelfristig nicht mehr leisten können, als strategische Beteiligungen an aussichtsreichen Projekten zu erhaschen.
Doch auch hier ist die Konkurrenz um Konsortien aus China, Indien oder auch Brasilien groß – zu lange hat sich Deutschland mit seinen Plänen, endlich auf dem Rohstoffmarkt Fuß zu fassen, Zeit gelassen. Auch ist noch überhaupt nicht sicher, ob wirklich alle Unternehmen am geplanten Projekt teilhaben wollen – Siemens hat sich heute zunächst einmal skeptisch geäußert. Und Berlin hat über mögliche Zahlungen des Bundes für das Gemeinschaftsprojekt auch noch lange nicht entschieden.
Die Rohstoffallianz ist gewiss ein nötiger Schritt, um die Versorgungssicherheit deutscher Unternehmen mit strategischen Rohstoffen sicherzustellen. Um akute Engpässe zu vermeiden, kommen die Pläne allerdings deutlich zu spät.
Um welches Projekt geht es überhaupt?
In Deutschland lagern reichlich Seltene Erden.
China baut ab und fördert ja nur mehr als 90% des Weltbedarfs, was nicht heißt, dass sie auch diesen Anteil daran hätten. Man müsste nur den Grünen in Deutschland sofort den Riegel vorschieben und den Abbau reaktivieren, denn die Stilllegungen sind noch nicht so lange her.
Dass die Wiederbelebung einige Jahre dauern wird, steht allerdings außer Frage.
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