Nach Einschätzung des Börsenbriefs Rohstoffraketen haben die Aktien der Bergbau-Riesen Rio Tinto, BHP Billiton, Freeport McMoran oder Anglo American charttechnisch interessante Bereiche erreicht. Insbesondere die Aktie von Rio Tinto erscheint für die Rohstoffraketen-Redaktion kaufenswert. Nachdem der Wert Ende des vergangenenen Jahres eine Übernahmeofferte des Konkurrenten BHP Billiton erhalten hatte, schoss die Aktie zunächst auf über 80 Euro, um anschließend auf unter 55 Euro einzubrechen. Die Verdopplung der ausgehandelten Eisenerzpreise gegenüber Abnehmern wie Baosteel, Nippon Steel, JFE Steel oder Posco katapultierte die volatile Rio-Tinto-Aktie im Mai wieder auf 90 Euro. Auf dem aktuellen Niveau um 65 Euro rät der Börsenbrief daher zu einer Long-Position.
Auch beim potentiellen „Übernehmer“ BHP Billiton sieht die Redaktion Einstiegschancen. Während das US-Justizministerium in der vergangenen Woche der Rio-Tinto-Übernahme zustimmte, hat die EU Bedenken angemeldet und die Frist für die kartellrechtliche Untersuchung auf 9. Dezember dieses Jahres verlängert. Da sich die Aktien beider Unternehmen in den vergangenen Monaten „im Gleichschritt“ entwickelten, sieht der Börsenbrief auch bei BHP Billiton eine Bodenbildung.
Der Rohstoffraketen-Musterdepotwert Freeport kann sich nach Einschätzung der Autoren gut behaupten und beeindruckt durch seine relative Stärke. Weiterhin sollen sich Übernahmegerüchte um Freeport ranken. Gerüchte besagen, dass der Bergbaukonzern Vale eine Übernahme von Freeport prüfe. Auch bei Anglo American sieht der Börsenbrief am unteren Ende des moderaten Aufwärtstrends um 38 Euro Einstiegschancen.
Natürlich ist die Kurseinschätzung nach gut 4,5 Monaten eine ganz andere… Rohstoffraketen ist sicherlich weiterhin vom Potential Rio Tinto´s überzeugt und rät wahrscheinlich zum Nachkauf bei 15 Euro („Verbilligung“).
Mit Stopp´s kommt RSR ja bekanntlich nicht so gut zurecht, da man ja immer noch glaubt, dass der Rohstoffhype demnächst wieder Fahrt aufnimmt und die Kurse der einschlägigen Rohstoffexplorer, Junior-Produzenten und „Blue Chips“ unter den Rohstoffwerten dann um mehrere Hundert Prozent steigen werden.
Habe leider auf Anfrage die Performance des RSR Muster-Depots von 2007 und 2008 (bis dato) nicht mitgeteilt bekommen, aber da dürfte einiges an Geld verbrannt worden sein und viele Abonnenten dürften in 2008 auch nicht dazugekommen sein. Die können einem schon fast Leid tun…
Tatsächlich waren diese positiven Einschätzungen sehr unglücklich. Soweit ich weiß, hält RSR Rohstoff-Produzenten auch weiterhin für interessant. Ich persönlich denke auch, dass der Bullenzyklus bei Rohstoffen nicht vorüber ist, allerdings muss man hier langfristig denken (Sorry, Floskel) und mit sehr kleinen Positionen einsteigen. Solch grundlegenden Hinweise zur Strategie fehlen mir bei RSR. Am Wochenende wird es hier auf Aktien-Blog eine Rezension zu einem interessanten Buch geben, das mehrere Szenarien für 2009 aufstellt und alle Vorkommnisse der Krise bis vor ca. 4 Wochen berücksichtigt. Grundtenor ist dort, dass das viele Geld, welches Regierungen und Notenbanken derzeit in die Märkte pumpen, früher oder später neue Inflation und Blasen produzieren wird. Weiterhin muss ich zu RSR sagen, dass diese schon vor Jahren einen deflationären Schock vorausgesagt haben, auf den Hyperinflation folgen soll. Momentan sind die Märkte diesbezüglich noch „auf Kurs“. Problematisch ist allerdings, dass niemand das Ausmaß des deflationären Schocks hat voraussagen können. Jegliche Vorbereitung auf eine Phase hoher Inflation in Form von Rohstoffinvestments war bis Herbst 2008 zumindest langfristig nicht nötig. Das ist in meinen Augen das Hauptproblem: In Zeiten der Liquiditätskrise werden die Karten neu gemischt und Cash ist King.