Vor einigen Tagen bestätigten führende Wirtschaftszeitungen, was die Mehrheit der Börsianer in Deutschland und den USA bereits wusste: Nirgendwo auf der Welt wird so viel Geld in Rohstoffe und Rohstoff-Unternehmen investiert wie in Deutschland. Nicht umsonst sind deutsche Anleger begehrt: Kanadische Goldsucher präsentieren sich in deutscher Sprache auf der Frankfurter Rohstoff-Messe und Unternehmensmeldungen werden schon lange zweisprachig veröffentlicht. Nach und nach merken auch die Banken, dass Rohstoffe als Anlageklasse gefragt sind und legen entsprechende Produkte auf. Neben Fonds und Zertifikaten auf einzelne Rohstoffe, setzt ABN Amro mit dem „Junior Goldminers Zertifikat“ nun voll auf die großen Chancen derer Unternehmen, die bereits entdeckte Rohstoffvorkommen entwickeln und diese Liegenschaften zur Produktion führen.
Obwohl Kritiker durch die neuen Fonds und Zertifikate auf Rohstoffe einen zunehmenden Fluss von „silly german money“ unbedarfter Kleinanleger erwarten, haben diese neuen Anlageprodukte auch Vorteile: Experten aus Banken können den Rohstoff-Sektor intensiver beobachten als Privatanleger und so dafür sorgen, dass sich mittelfristig in der gesamten Branche höhere Standards bezüglich Transparenz und Investor-Relations durchsetzen. Bereits heute scheinen sich junge Unternehmen aus dem Rohstoffbereich intensiver um Ihre Aktionäre zu kümmern als dies noch vor einem Jahr der Fall war. Erste Vorboten dafür, dass sich Rohstoffe als Anlageklasse etablieren oder etwa doch erste Warnsignale, dass Unternehmen aus dem Rohstoff-Sektor zunehmend um Investoren kämpfen müssen?