Rohstoff-Hausse: Lieber direkt in Rohstoffe investieren

„Wir stehen vor einer langjährigen Rohstoff-Hausse“: Nicht wenige Experten stimmen dieser Aussage von Rohstoff-Veteran Jim Rogers zu. Doch ein Blick in Anlegerforen oder in den eigenen eMail-Posteingang zeigt, dass im Zuge des Rohstoff-Booms auch Aktien marktenger Explorer empfohlen werden. Es wird davon ausgegangen, dass weniger als jedes zehnte Explorationsunternehmen den Status des Produzenten erreicht. Dies meint nicht, dass Investments in Explorer von vornherein zum Scheitern verurteilt sein müssen – es kommt vielmehr auf die richtige Auswahl der Unternehmen an. Die Auslese gestaltet sich für Privatanleger jedoch meist schwierig: Neben fundierten betriebswirtschaftlichen und juristischen Kenntnissen erfordert ein perfektes Investment in „kleine“ Rohstoff-Werte auch geologische Erfahrung. Doch welcher Kleinanleger der noch nicht bereits als „Star-Geologe“ finanziell unabhängig geworden ist vereint all diese Eigenschaften?
Übrig bleiben also Tipps der Börsenbriefe. Doch muss man hier einen vertrauenswürdigen Dienst erst einmal finden. In den letzten Monaten sprießen zahlreiche kostenpflichtige Angebote aus dem Boden. Ob all die Redakteure wohl mit den oben genannten Kompetenzen ausgestattet sind? Wir wissen es nicht. Einzig allein die Marktmacht der jeweiligen Briefe bietet eine Orientierung. Löst eine Musterdepotaufnahme innerhalb von zehn Minuten Kursgewinne von zwanzig Prozent und mehr aus? Wenn ja, lohnt sich der Brief für ständig an den Märkten präsente Trader. Doch schmilzen die ersten Kursgewinne meist schnell wieder dahin. Zockereien mit Empfehlungen von Börsenbriefen sind also häufig sehr kurzfristig – negative Überraschungen wie Stop-Loss-Wellen und geringe Liquidität inklusive. Doch welche Möglichkeiten hat der Privatanleger wenn er langfristig von der Rohstoff-Hausse profitieren möchte, ohne kurzfristiges Trading zu betreiben?

Warum nicht direkt in Rohstoffe investieren? Vor einigen Jahren für Kleinanleger noch schier unmöglich, bieten Zertifikate heute attraktive Investment-Chancen. Geringe Gebühren und viele Emmitenten machen das Rohstoff-Investment einfach und preiswert. Risikobewussten Anlegern bieten Hebelzertifikate sogar noch größere Gewinnchancen – bei steigenden und bei fallenden Rohstoffpreisen. Doch ist es nicht bereits zu spät für Investments in Rohstoffe? Zahlreiche Experten verneinen dies mit dem Hinweis auf fundamentale Diskrepanzen zwischen Angebot und Nachfrage. Während der langen Rohstoff-Baisse seien kaum Mittel in die Erschließung neuer Rohstoffvorkommen geflossen, während Länder wie China oder Indien kontinuierlich wuchsen und die Nachfrage nach Rohstoffen steigerten. Da mehr als jedes zehnte Explorationsvorhaben scheitert, kann das Rohstoff-Angebot nicht innerhalb von wenigen Jahren erweitert werden. Dieser Grund spricht einerseits für direkte Investments in Rohstoffe und andererseits dafür, dass die Hausse anhalten wird – kleinere Rückschläge sind jedoch nicht ausgeschlossen.

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