Nach den 19,5 Milliarden US-Dollar (USD), die China in einen Anteil am Bergbauriesen Rio Tinto investierte, steckte man jüngst weitere zweistelligen Milliardenbeträge in eine Kooperation mit Sibneft und in Kupfer- und Eisenerzprojekte in Brasilien. Nach Einschätzung des Börsenbriefs kommen die niedrigen Marktkapitalisierungen von Rohstoff-Gesellschaften China bei seinem Vorhaben, US-Dollar in werthaltigere Assets zu tauschen, nur entgegen.
Eine ähnliche Praxis verfolgte Japan bereits in den 1960er Jahren. Durch die Direktanlagen eines der größten Abnehmer für Rohstoffe entstehen laut Rohstoffraketen sowohl für den Produzenten als auch für den Abnehmer Vorteile: Während der Produzent Planungs- und Kalkulationssicherheit gewinnt, profitiert der Kunde von langfristigen Lieferverträgen. „In Zeiten der Liquiditätsengpässe nehmen Minenbetreiber die chinesischen Dollars sogar noch lieber entgegen“, so Rohstoffraketen.
Dennoch müsse der Welt vor China nicht Bange werden, konstatiert Friedland. Vielmehr trage das Land durch seine Investitionen in Rohstoffe sowie seine umfangreichen Konjunkturmaßnahmen dazu bei, früher als die USA aus der Krise zu kommen. „Dass China in Zukunft weiterhin den Großteil seiner Überschüsse in US-Staatsanleihen steckt, dürfte wohl ein frommer Wunsch der USA bleiben“, prognostiziert Rohstoffraketen.