Rohstoffgesellschaft in der Krise: Viele Fragezeichen bei Moly Mines

Obwohl Moly Mines Rohstoffe fördert, ist der Markt pessimistisch (Foto: Moly Mines)Rohstoffproduzent Moly Mines gab heute bekannt, dass das Unternehmen die Ressource auf dem Eisenerzprojekt um 27 Prozent steigern konnte. Durch weitere Bohrungen konnte so das Minenleben entsprechend verlängert werden. Das Unternehmen geht aktuell davon aus, dass bis ins Jahr 2016 weiter produziert werden kann. Gleichzeitig gab Moly Mines ein Währungs- und Preis-Hedging bekannt. Es wurden 900.000 Tonnen Eisenerz zu einem Preis von 108 USD abgesichert. Doch es gibt auch Punkte, die den Markt eher irritieren: So wurden zum Beispiel schon wieder zwei neue Direktoren in das Unternehmen berufen.

Beide Direktoren stammen wieder von der chinesischen Hanlong Gruppe oder sind zumindest mit dieser verbunden. Ich frage mich inzwischen, ob Moly Mines so viele Direktoren wirklich nötig hat. Das größte Fragezeichen betrifft allerdings weiterhin die Zukunft des Unternehmens. Zwar wird immer wieder darauf hingewiesen, dass das Unternehmen ein neues produktionsreifes Projekt kaufen möchte, doch es gibt nichts Konkretes. Ich frage mich: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Viel Bares und eine genehmigte Kreditlinie

Es gibt allerdings einen Punkt, der mich aktuell vollkommen davon abhält, die Aktie zu verkaufen: Das Unternehmen wird derzeit unter dem Cash-Bestand gehandelt. Es ist eigentlich schwer zu glauben, doch sind dies die Blüten, die der Markt treibt.

Ende März hatte Moly Mines knapp 50 Millionen australische Dollar in bar in der Kasse. Bei 385 Millionen ausstehenden Aktien sind dies 0,1278 AUD je Aktie. Dies wäre noch vertretbar, wenn das Unternehmen kein Projekt hätte. Doch Moly Mines ist ein profitabler Eisenerzproduzent und der Cash-Bestand sollte in den nächsten Monaten weiter anwachsen. Zudem hat das Unternehmen eine Kreditlinie von über 200 Millionen USD zur Verfügung, die es für neue Projekte verwenden kann.

Bei Moly Mines geht es um Vertrauen

Dennoch ist der Kursverlauf katastrophal und erinnert an das Krisenjahr 2008. Doch diesmal hat Moly Mines gefüllte Kassen, eine laufende und profitable Eisenerzproduktion, eines der größten Molybdänprojekte der Welt und Kreditzusagen von mehr als 200 Millionen AUD. Belastend wirkt der schwache AUD und der niedrige Molybdänpreis.

Aus diesen Gründen wäre die Aktie fundamental eher ein Kauf als viele Konkurrenten. Allerdings hat das Management das Vertrauen des Marktes verloren und muss dieses erst zurückgewinnen. Eigentlich ist das Umfeld geradezu perfekt für Käufer mit tiefen Taschen. Vielleicht helfen die unzähligen neuen Direktoren mit und bewegen etwas für Moly Mines?

Ein Gedanke zu „Rohstoffgesellschaft in der Krise: Viele Fragezeichen bei Moly Mines

  1. M. Bittrich

    Wollten die chinesischen Direktoren Geld verdienen, hätten sie nur investieren brauchen und sich sonst alle Mühen des Mitmachens sparen können.

    Die Möglichkeiten, die ich sehe:
    1. Gier. Zusätzlich zum Eigeninvestment noch Direktorengehälter einstreichen. Und nebenbei das Ego befriedigen, mehr als der „Nachbar“ im Tresor und mehr Verantwortung zu haben. Wäre normal, erscheint mir aber zu platt. Daher:

    2. Logistikkontrolle: Sicherung eines hohen Anteils der Claims für China, bevor andere Länder beliefert werden. U.a. Chinas Kriegsschiffflotte wird Stück für Stück ausgebaut, da muss jeder erreichbare Materialproduzent unter Kontrolle sein.

    3. Bei der Gelegenheit können die Preise weiter gedrückt werden und die Chinesen hätten damit zwei, wenn nicht drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen.

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