Der Start in die Woche ist für die deutschen Aktienindizes missglückt: Der Dax gibt zur Stunde 3,5 Prozent ab und notiert knapp unter der Marke von 4150 Punkten, TecDax, MDax und SDax verlieren sogar mehr als fünf Prozent. Am Vormittag sorgten erster Linie die enormen Kursgewinne bei Volkswagen für Schlagzeilen. Die Aktien des Wolfsburger Autobauers legten zeitweise um neunzig Prozent zu und sorgen dafür, dass der Dax das am vergangenen Freitag erreichte 52-Wochen-Tief noch nicht unterschritten hat. Als Grund für die außergewöhnliche Entwicklung der VW-Aktie werden Eindeckungskäufe von Short-Positionen genannt, nachdem VW-Mehrheitseigner Porsche am Wochenende verkündet hatte, seinen Anteil weiter ausbauen zu wollen.
Weiterhin drückten schwache Vorgaben aus Asien auf das Gemüt der Anleger. Der Nikkei-Index verlor 6,36 Prozent auf 7162 Punkte und stürzte somit auf den tiefsten Stand seit 1982. Auch der Markt in Hongkong startete mit einem Rekord in die Woche: Seit 1997 gab der Hang-Seng-Index an einem Tag nicht mehr so deutlich ab – der Index stürzte um 12 Prozent auf 11.096 Punkte.
Auch die Finanzkrise trägt heute einen Teil zu den deutlichen Verlusten des Dax-Index bei. Nachdem die Post-Tochter Postbank im dritten Quartal einen Verlust von 450 Millionen Euro eingefahren hat, muss der Mutterkonzern der Bank eine Milliarde Euro als Finanzspritze zur Verfügung stellen. Die Postbank führt daher auch die Verliererliste im Dax mit einem Minus von mehr als zwanzig Prozent an. Die Deutsche Post büßt 17 Prozent ihres Wertes ein und die Deutsche Bank, die erst vor weniger als zwei Monaten einen Anteil an der Postbank erworben hatte, wird mit einem Verlust von rund 14 Prozent abgestraft.
Die ersten Handelsstunden der neuen Woche passen wieder einmal voll ins Bild der vergangenen Monate: Hiobsbotschaften aus allen Bereichen und dazu die Gewissheit, dass ein Ende der Eindeckungskäufe bei Volkswagen auch den Dax deutlich unter die 4000-Punkte-Marke drücken sollte, sorgen für miese Stimmung an den Börsen. Selbst wenn die von antizyklisch agierenden Investoren viel beachtete Krisen-Stimmung mittlerweile ihren Höhepunkt erreicht haben sollte, ist Licht am Ende des Tunnels keineswegs in Sicht.
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