Bauen in Schwellenländern: HeidelbergCement blickt optimistisch in die Zukunft

HeidelbergCement verdient am Aufstieg von Schwellenländern mit (Foto: HeidelbergCement AG)Bauunternehmen sind neben Banken die Gewinner des Jahres 2009: Rund um den Erdball pumpten die Regierungen in Form von Konjunkturpaketen Kapital in Bauprojekte. Während Beobachter für die deutsche Baubranche nach dem Ende des Geldregens im Jahr 2010 einen Dämpfer erwarten, gibt es unter den großen Baukonzernen doch auch Lichtblicke. HeidelbergCement agiert unter anderem in Schwellenländern und möchte sein Engagement in Asien durch Zukäufe gar noch weiter ausbauen. Das Heidelberger Unternehmen war in diesem Jahr durch den Zusammenbruch des Imperiums von Adolf Merckle in Liquiditätsprobleme geraten. Mittlerweile sieht es aber so aus, als könne HeidelbergCement dank einer verbesserten Kapitalstruktur sogar die im vergangenen Sommer geschlossenen Bankverträge neu verhandeln und seine Zinslast dadurch verringern. Mittelfristig ist sogar eine branchenübliche Dividende geplant.

Zwar werde es im kommenden Jahr noch nicht zu einer Erhöhung der Dividendenzahlung kommen, doch sehen Analysten für HeidelbergCement mittelfristig Spielraum für großzügigere Ausschüttungen: Merrill Lynch erwartet die Aktie bei 60 Euro und rechnet damit, dass HeidelbergCement von den US-Konjunkturpaketen profitieren wird. Auch Morgan Stanley betont in seiner jüngsten Studie zum Heidelberger Baukonzern die positiven Aussichten für den US-Markt. Auch der Fokus auf Asien mit seinen stabilen Wachstumsaussichten werde sich nach Einschätzung der Analysten positiv auf die Aktie auswirken. Da HeidelbergCement im Vergleich zu anderen Gesellschaften der Branche um 25 Prozent unterbewertet sei, solle man die Aktie übergewichten, so Morgan Stanley. Auch Moody’s, Credit Suisse oder Commerzbank äußerten sich in den vergangenen Wochen positiv zu HeidelbergCement.

HeidelbergCement will gestärkt aus der Krise hervorgehen

In den Ratings der Analysten ist teilweise noch nicht berücksichtigt, dass das Unternehmen weitere Zukäufe plant: „Es gibt sicher weiteren Expansionsbedarf in Asien. Das werden wir auch mit Augenmaß angehen“, so CEO Bernd Scheifele kürzlich gegenüber „Euro am Sonntag“. Das Unternehmen plant also scheinbar, noch unabhängiger von den bereits gesättigten Märkten in Europa und den USA zu werden. Dass diese Strategie sinnvoll ist, bestätigen auch Aussagen des deutschen Bauverbandes, der für das kommende Jahr eine deutlich schwächere Entwicklung in Deutschland sieht. Nach Aussagen der vereinigten Bauunternehmen könne das kurzfristig ausgelegte Konjunkturprogramm der Bundesregierung sogar zum Bumerang werden, sollten die Kommunen nach Ende der Finanzspritzen des Bundes zu sparen beginnen.

Aktionäre von HeidelbergCement können diesen Risiken jedoch verhältnismäßig gelassen entgegen blicken: Zwar konnten die Umsätze in Schwellenländern in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres nicht die Rückgänge in den anderen Konzerngebieten kompensieren, doch hat der Markt die jüngsten Zahlen trotzdem positiv interpretiert. Insbesondere die erfolgreiche Finanzierung von HeidelbergCement erweitert den künftigen Spielraum des Unternehmens. Setzt das Unternehmen seinen Konsolidierungskurs weiter fort und gelingt im kommenden Jahr eine Akquisition in Asien, könnte HeidelbergCement in der Tat gestärkt aus der Krise hervorgehen, wie es CEO Scheifele jüngst angekündigt hat. Die latente Phantasie einer Aufnahme der Aktie in den Dax-Index sollte den Kurs der Aktie ebenfalls stabilisieren.

Aus charttechnischer Sicht befindet sich HeidelbergCement in einem Seitwärtstrend zwischen 39 und 50 Euro. Aktuell notiert das Papier bei 48,32 Euro. Zwischen 48 und 50 Euro wird sich entscheiden, ob die Aktie nachhaltig aus diesem Seitwärtstrend ausbrechen kann. Aktuelle Chartanalysen erwarten in diesem Fall Kurse bis zu 72 Euro. Es lohnt sich also, die weitere Entwicklung von HeidelbergCement genau zu beobachten.

Ein Gedanke zu „Bauen in Schwellenländern: HeidelbergCement blickt optimistisch in die Zukunft

  1. Michael Koitzsch

    Wirklich interessant, dass HeidelbergCement in über vierzig Ländern tätig ist und damit einer der weltweit grössten Hersteller von Baustoffen ist. Auf den deutschen und englischen Webseiten von HeidelbergCement wird alles Wissenswerte übersichtlich und ausführlich beschrieben. Vielleicht wäre es aus Sicht des Marketing noch besser, wenn die den einzelnen Ländern zugeordneten Webseiten in die jeweilige Landessprache übersetzt würden. Man kann davon ausgehen, dass sich auch Besucher der Webseiten ohne Deutsch oder Englisch-Kenntnisse gerne informieren würden.

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