Staat greift bei US-Banken durch: Anleger hoffen auf ein Ende der Hiobsbotschaften

Soll nach zehn Jahren aufgespalten werden: Der ehemalige Branchenprimus CitigroupGestern ignorierten die US-Börsen weitgehend die Rettungsmaßnahmen der Regierung, heute ignorieren die Anleger in Deutschland die neuerlichen Hiobsbotschaften aus den USA: Der ehemalige Branchenprimus Citigroup wird zerschlagen, nachdem die Bank einen Quartalsverlust über 8,3 Milliarden US-Dollar (USD) vermeldet hatte. Künftig sollen von der Citigroup lediglich zwei größere Finanzkonzerne übrig bleiben. Weitere Sparten sollen verkauft werden.

Auch die Bank of America schrieb im vergangenen Quartal rote Zahlen: Insbesondere der Kauf der Investmentbank Merrill Lynch belastete das Ergebnis des Mutterkonzerns, der in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres einen Verlust von 1,79 Milliarden USD verbuchen muss. Merrill Lynch verbrannte gar 15 Milliarden USD und machte eine erneute Kapitalspritze bei der Bank of America notwendig. Am Freitag gab das US-Finanzministerium bekannt, das Institut mit weiteren 20 Milliarden USD stützen zu wollen.

Diese Rettungsmaßnahmen und wohl auch die Gewissheit, dass die Wahrheit – zumindest vorläufig – „auf dem Tisch liegt“, befreien die Aktienmärkte zumindest für einige Stunden vom Abgabedruck der vergangenen Tage. Der Dax notiert am frühen Nachmittag mit 4460 Punkten rund 2,9 Prozent im Plus.

2 Gedanken zu „Staat greift bei US-Banken durch: Anleger hoffen auf ein Ende der Hiobsbotschaften

  1. Christian Müller

    Zitat von Roubini:

    „Thanks to the radical actions of the G-7 and others, the risk of a total systemic financial meltdown has been reduced. But unfortunately, the worst is not behind us. This will be a painful year. Only very aggressive, coordinated, and effective action by policymakers will ensure that 2010 will not be even worse than 2009 is likely to be.“

    http://www.rgemonitor.com/roubini-monitor/254974/latest_roubini_article_for_foreign_policy_warning_more_doom_ahead

    Ich glaube auch nicht, dass die Wahrheit schon auf dem Tisch liegt!

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  2. Nico Popp

    Danke für den Hinweis. Ich habe mich da nicht genau ausgedrückt und den Fehler nun korrigiert. Ich meinte damit die Wahrheit bezüglich der Quartalszahlen. Die ganze Woche wurde ja über die Citigroup gerätselt und neue Horrorszenarien entwickelt. Jetzt ist es eigentlich genau so schlecht Realität geworden. Trotzdem steigen die Kurse. Wenn auch nicht überschwänglich. Eine gewisse Befreiung der Märkte – wenn auch nur vorläufig – kann man da aber schon sehen.

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