Sicherer Hafen Gold? Fed nährt Angst vor „Stagflation“

Am gestrigen Abend veröffentlichte die US-Notenbank Fed ein Protokoll zu ihrer letzten Sitzung. Der Inhalt ließ den Dow-Jones-Index vorübergehend einbrechen: Von Inflation und dem Risiko einer deutlichen Abkühlung auf dem Immobilienmarkt war dort die Rede. Dabei hält die Fed die Inflation für am problematischsten. Diese Aussage lässt darauf schließen, dass die kommende Fed-Sitzung möglicherweise sogar eine Zinserhöhung mit sich bringen könnte. So könnte auch dem galoppierenden Immobilenmarkt Einhalt geboten werden: Niedrigzinsen von einem Prozent hatten um die Jahrtausendwende einen wahren Immobilien-Boom ausgelöst. Manch ein Kreditvertrag für Privatkunden verzichtete sogar auf eine Tilgungspflicht während der Vertragslaufzeit – erst zum Ende der Laufzeit des Kontrakts musste die gesamte Kreditsumme getilgt werden.
In Folge dieser günstigen Bedingungen wurden Immobilien schnell zum Spekulationsobjekt und die Preise zogen mächtig an. Seit Monaten machen Meldungen von einer „Immobilienblase“ die Runde. Kritiker einer weiteren Zinserhöhung warnen derweil vor der Abkühlung der us-amerikanischen Wirtschaft im Falle eines weiter steigenden Leitzinses. Die US-Notenbank befindet sich in einem Dilemma; die häufig gewünschte „sanfte Landung“ wird zu einem Balanceakt: Anleger fürchten sich bereits vor einer Phase wie sie die Vereinigten Staaten in den 1970er Jahren zu Zeiten des „Öl-Schocks“ bereits erlebten. Damals blieb die Wirtschaftsleistung konstant, die Inflationsrate stieg auf über zehn Prozent und der Goldpreis kletterte auf über 1500 US-Dollar. Sollten sich die Befürchtungen der Skeptiker bestätigen, könnte Gold auch in der heutigen Phase einen Aufschwung erleben. Aktuell sprechen Chartanalysten von weiterem Aufwärtspotential über der Marke von 650 US-Dollar.

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