Neue Wärmedämmung braucht das Land: Steht Bauzulieferer Sto vor neuen Rekordzahlen?

Viele Bundesbürger sehen sich und ihren Lebensraum bereits durch den Klimawandel bedroht: Insgesamt 85 Prozent der in einer Forsa-Umfrage interviewten Bundesbürger schätzen die Gefahren des Klimawandels als „groß“ oder „sehr groß“ ein. Es ist daher nicht verwunderlich, dass sich vermeintlich klimaschonende Produkte, wenn sie zudem vom Staat steuerlich begünstigt werden, zu wahren Verkaufsschlagern entwickeln. Ende August beschloss die Bundesregierung ein großes Ökopaket. Ziel soll unter anderem sein, besonders umweltverträgliche Immobilien zu fördern. Ein wichtiger Bestandteil einer umweltverträglichen Immobilie ist die Wärmedämmung. Der südbadische Bauzulieferer Sto bezeichnet sich selbst als „weltweit führenden Hersteller von Wärmedämm-Verbundsystemen“. Profitiert das Unternehmen vom kürzlich beschlossenen Gesetzpaket?

Sto konnte seinen Gewinn im ersten Halbjahr 2007 bereits mehr als verdreifachen und wird nach Bekanntwerden des „Öko-Pakets“ als einer der potentiellen Profiteure der neuen Gesetzgebung gehandelt. Schließlich sollen die Anforderungen an die Wärmedämmung um mindestens dreißig Prozent steigen. Die stetig steigenden Heizkosten der vergangenen Jahre haben Mieter für Themen wie Mietnebenkosten und Energieeffizienz sensibilisiert. Die Bundesregierung hat hierauf mit der Einführung des Energiepasses reagiert. Damit sollen Mieter die Energieeffizienz von Mietwohnungen vergleichen können und durch die Wahl energiesparender Objekte Druck auf die Vermieter ausüben.

Ein erwartetes einstelliges Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) für das Jahr 2007 lässt die Aktie von Sto im Vergleich zu anderen „grünen“ Papieren wie beispielsweise aus dem Solar-Sektor sehr preiswert erscheinen. Zwar wird das neue Gesetzespaket des Bundes aus Sto keinen Wachstumswert machen, doch sollten sich die gesetzlichen Änderungen positiv auf die Nachfrage nach Wärmedämmung auswirken. Auch der Sto-Vorstand scheint von der Ausrichtung des eigenen Unternehmens überzeugt zu sein und hält mittlerweile rund zehn Prozent der Sto-Anteile. Die Aktie konnte sich seit Jahresbeginn mehr als verdoppeln und erreichte bei rund 86 Euro ihr Jahreshoch. Im Zuge der Finanzkrise musste auch Sto Federn lassen und notiert aktuell um 65 Euro.

Da das Unternehmen 44,2 Prozent des Umsatzes im Inland erzielt und neben Nordamerika auch im wachstumsstarken Asien aktiv ist, sollten die Folgen der US-Immobilienkrise für Sto beherrschbar bleiben. Die Aktie ist aufgrund dessen ein Kandidat für die Watchlist.

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