Stock Picking statt Marktprognosen: „Es ist sinnlos, den Gesamtmarkt kurzfristig prognostizieren zu wollen“

Statistische Argumente gegen die Glaskugel: Marktprognosen liegen oft falschAktuell ist wieder die Zeit der Markt Timer gekommen. Nach dem fulminanten Anstieg des Dax um mehr als 40 Prozent in der Spitze rätseln nun alle wie es weitergeht. Der griffige Slogan „Sell in May and go away“ wird zur Frühjahrszeit ebenfalls gerne ins Spiel gebracht. Meiner Ansicht nach ist das verlorene Liebesmüh. Es ist absolut sinnlos, den Gesamtmarkt kurzfristig prognostizieren zu wollen. Es gibt Studien über Studien, die den Erfolg von Marktprognosen unter die Lupe nehmen. Die Ergebnisse sind immer die Gleichen: Bis auf temporäre Ausnahmeerscheinungen, die statistisch nicht signifikant sind, ist die Vorhersage künftiger Gesamtmarktbewegungen sinnlos.

Worauf es ankommt und was letztlich eine Outperformance bringt, ist das Stock Picking auf Basis systematischer Kriterien. Aktien, die bestimmte Eigenschaften aufweisen, egal ob fünf charttechnische oder fundamentale, performen mit einer bemerkenswerten Konstanz besser als der Durchschnitt aller Aktien. Wenn Sie konstant auf diese Titel setzen, werden Sie den Markt schlagen. Kritiker werden anmerken, dass wir dann ja eigentlich immer zu 100 Prozent im Markt investiert sein müssten, wenn wir kein Markt Timing machen.

Das ist prinzipiell richtig, aber unser System ist so konzipiert, dass es in sehr schwachen Marktphasen einfach keine Aktien findet, die unsere Kriterien erfüllen. Werden dann unsere Stopps bei den vorhandenen Werten ausgelöst bauen wir automatisch einen Cashbestand auf. Nicht weil wir schlauer als der Markt sein möchten, sondern weil unser System sich dem Status quo am Markt anpasst. Das ist ein gewaltiger Unterschied.

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