Die Stop-Order gehört zum Repertoire der Profi-Trader wie der Hammer zum Schreiner. Ohne dieses Werkzeug ist ein effizientestes Handeln an den globalen Finanzmärkten unmöglich. Allerdings verwenden gerade Einsteiger in das Tradinggeschäft oftmals nur die bekannte „Market-Order“. Hierbei handelt es sich um eine Orderaufgabe die sofort ausgeführt wird.
Beispiel: Ein Trader will 1 Lot (Einheiten) des DAX (meist genannt Ger30 oder DAI 30 bei CFD-Brokern) handeln. Er gibt eine Market-Buy-Order auf und erhält dadurch eine Ausführung zum nächsten Kurs der gestellt wird. Selbiges würde gelten, wenn er eine Market-Sell-Order aufgibt. Dann würde er zum nächsten Kurs verkaufen.
Sofern der Markt ruhig ist und es wenig Bewegung gibt und man sofort in einen Trade einsteigen will, kann die Market-Order sinnvoll sein. Wenn man jedoch als Trader seinen Einstieg nur an bestimmten Levels eröffnen will, dann müsste man bei Anwendung der Market-Order solange warten, bis das ausgewählte Level erreicht ist. Hier kommt die Stop-Order ins Spiel und erleichtert den Handel.
Wie funktioniert die Stop-Order?
Die Stop-Order ist eine Order die erst dann greift, wenn bestimmte vorher festgelegte Bedingungen erfüllt werden. Die Handelsplattformen unterscheiden zwischen der Stop-Buy-Order sowie der Stop-Sell-Order. Erstere eröffnet wie die Bezeichnung Buy schließen lässt eine Longposition (Position auf steigende Kurse), letztere eine Shortposition (Position auf fallende Kurse).
In der Praxis würde ein Trader die Stop-Order anwenden, wenn er beispielsweise einen Ausbruch erwartet. Oftmals bewegen sich Märkte in einer Seitwärtsbewegung und die Volatilität (Schwankung) wird geringer. Profis wissen, dass die Volatilität wie ein Gummiband ist und sich explosionsartig erweitern kann. Daher spekulieren Trader während Seitwärtsphasen auf einen Ausbruch des Marktes. Allerdings ist meist nicht bekannt in welche Richtung der Ausbruch erfolgen wird. Hier kann die Stop-Order wahre Wunder bewirken – bei richtiger Anwendung.
Die Stop Order als Tradingstrategie
Im vorhergehenden Abschnitt wurde bereits erwähnt, dass die Stop Order für Handelsstrategien verwendet werden kann. Nachfolgend wird erklärt wie dies funktioniert.
Angenommen ein Trader hat eine Handelsspanne zwischen 7.000 und 7.200 Punkten im DAX ausgemacht. Er weiß, dass ein Ausbruch kommen wird, jedoch nicht in welche Richtung dieser erfolgt. Er legt daher eine Stop Buy Order bei 7.210 in den Markt und eine Stop Sell Order bei 6.990. Er hat jeweils einen Abstand von zehn Punkten zur Begrenzung der Handelsspanne gewählt, um dadurch Fehlausbrüche umgehen zu können.
Nun muss der Trader nicht mehr vor dem PC sitzen und warten wohin ein Ausbruch geht, sondern die Orders liegen direkt auf dem Server seines Brokers und werden sofort ausgeführt, sobald ein Ausbruch erfolgt. Die meisten Plattformen bieten sogar die Möglichkeit, dass die Order die nicht ausgeführt anschließend gelöscht wird. Man nennt dies eine One Cancels Other Order in der Fachsprache. Würde man in dieser Situation mit Market-Orders arbeiten, müsste man ständig vor dem PC sitzen und auf den Ausbruch warten. Diese Zeitverschwendung kann mit der Stop Order umgangen werden!